Faymann und Spindelegger mahnen zu Wachsamkeit

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Faymann und Spindelegger mahnen zu Wachsamkeit(c) APA (Roland Schlager)
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Bundeskanzler Werner Faymann und Außenminister Michael Spindelegger machen sich anlässlich des 65. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz für Demokratie und Rechtsstaat stark.

Anlässlich des 65. Jahrestages der Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau am Mittwoch haben österreichische Spitzenpolitiker zur Wachsamkeit gemahnt. "Die schrecklichen Verbrechen an der Menschheit, die durch das mörderische Regime des Dritten Reiches auf der Grundlage einer menschenverachtenden Ideologie geschehen sind, dürfen niemals in Vergessenheit geraten", betonte Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ).

Gerade in wirtschaftlich schwierigen und angespannten Zeiten, in denen Hoffnungen oft mit falschen Versprechen getäuscht würden, sei es enorm wichtig, Demagogen und Holocaust-Verleugnern vehement zu begegnen und die Jugend zu demokratischer Wachsamkeit aufzurufen.

Faymann: "Rechtsstaat schützen und verteidigen"

"Das Vermächtnis der Geschichte und die Aufgabe unserer Generation besteht darin, mit ganzer Kraft den Anfängen zu wehren, die Demokratie weiter zu entwickeln - und dort, wo es erforderlich ist, sie auch mit allen Mitteln des Rechtsstaates zu schützen und zu verteidigen. Damit sich die Ereignisse von damals heute in keinster Weise wiederholen können", sagte Faymann.

"Antisemitismus kein Phänomen der Vergangenheit"

Außenminister Michael Spindelegger (ÖVP) erklärte, Auschwitz stehe heute weltweit "als Synonym für den nationalsozialistischen Völkermord" und die "Negation aller Menschenwürde". "Auschwitz ist beständige Mahnung, allen Ideologien entschieden und unmissverständlich entgegen zu treten, die die Menschenwürde aufgrund der Verschiedenheit der Herkunft, der Religion, der Nationalität oder der politischen Überzeugung mit Füßen treten."

Der Außenminister mahnte zu besonderer Wachsamkeit gegenüber allen Formen des Antisemitismus, der gerade in den letzten Jahren wieder stärker auftrete - sei es in Österreich, Europa oder weltweit: "Antisemitismus ist kein Phänomen der Vergangenheit. Vielmehr zeigt sich heute oft die Fratze des Antisemitismus und des Rassismus immer unverhohlener. Hier kann und darf es gerade auch in Österreich keine Toleranz oder Nachsicht geben."

Österreich sei sich seiner Verantwortung gegenüber den Opfern und den Überlebenden der Shoah bewusst, unterstrich Spindelegger laut der Aussendung seines Ministeriums. "Wir haben die Verpflichtung, das Bewusstsein um den größten Völkermord der Geschichte zu schärfen und unsere jungen Generationen zu Toleranz und Achtung der Menschenrechte zu erziehen."

(APA)

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