Wahlmotive: Mikl-Leitner Top-Grund, kaum einer vermisst Pröll

APA/HERBERT PFARRHOFER
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Nur noch 30 Prozent vermissen Alt-Landeshauptmann Pröll, fast jeder Vierte ist mit der Entwicklung Niederösterreichs zufrieden. Die ÖVP verdankt ihren Sieg ganz Mikl-Leitner.

Die ÖVP hat den Wahlsieg vor allem ihrer Spitzenkandidatin und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner zu verdanken. Das geht aus Wahltagsbefragungen der Institute Sora für den ORF sowie von Peter Hajeks Pubic Opinion Strategies für ATV hervor. Alt-Landeshauptmann Erwin Pröll ist für die Wähler kein Thema mehr.

In der Hajek-Umfrage gaben zwei Drittel an, dass sie Pröll nicht vermissen (43 Prozent überhaupt nicht, 23 Prozent eher nein). Nur noch 30 Prozent vermissen ihn. Für 37 Prozent der ÖVP-Wähler war Mikl-Leitner sehr wichtig für ihre Wahlentscheidung. Als einzige Spitzenkandidatin wurde sie auch spontan bei den Wahlmotiven ganz vorne genannt. Auch in der Sora-Umfrage gaben knapp ein Viertel (24 Prozent) der ÖVP-Wähler die Spitzenkandidatin als Hauptgrund für ihre Wahlentscheidung an.

Der ÖVP nutzte auch die positive Stimmung im Land. Fast jeder Vierte ist mit der Entwicklung Niederösterreichs zufrieden, nur 16 Prozent sehen sie eher negativ. 79 Prozent der Zufriedenen stimmten für die ÖVP. Unter den Unzufriedenen stimmten hingegen überdurchschnittlich viele (46 Prozent) für die FPÖ.

Skepsis bezüglich absoluter Mehrheit der ÖVP

Die absolute Mehrheit für die ÖVP wird von den Wählern eher kritisch gesehen. In der Hajek-Umfrage finden diese 50 Prozent für schlecht und 40 Prozent für gut. In der Sora-Umfrage halten sie 48 Prozent für einen Nachteil für Niederösterreich, 47 Prozent für einen Vorteil.

Die ÖVP wurde laut den beiden Befragungen vor allem von älteren Menschen, Pensionisten, Frauen, Selbstständigen und Beamten gewählt. Unter den Arbeitern liegt auch bei dieser Wahl die FPÖ vor der SPÖ. Auch jüngere Männer wählten wieder überdurchschnittlich FPÖ.

Sora hat im Auftrag des ORF von Donnerstag bis Sonntag 1200 niederösterreichische Wahlberechtigte telefonisch befragt. Die Schwankungsbreite beträgt +/- 2,8 Prozent. Hajek hat im Auftrag von ATV von Dienstag bis Samstag 1.000 Wahlberechtigte telefonisch und online befragt. Die Schwankungsbreite beträgt +/-3,1 Prozent. Die Hajek-Umfrage war damit zum Teil vor Bekanntwerden der Affäre um den FPÖ-Spitzenkandidaten Udo Landbauer um NS-Liedtexte seiner Burschenschaft im Feld.

(APA)

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