"Kultur Quartier": Wie Yves Klein nach Kufstein kam

Urbane Kultiviertheit, unkomplizierte Lässigkeit: Nur eine Handvoll Gestaltungselemente benötigte Johannes Wiesflecker, um Kufsteins neuem Theater- und Veranstaltungszentrum Atmosphäre zu verleihen.

Das Zentrum von Kufstein hat in den vergangenen Jahren einen stetigen Wandel erlebt. Diewichtige größere Operation im Herzen der Altstadt war die Generalsanierung und Neukonfiguration des Rathauses durch die Architekten Rainer Köberl, Thomas Giner und Erich Wucherer in den Jahren 2009 bis 2011. Im Zuge der Integration zweier weiterer Bestandsgebäude wurde damals der Rathauseingang vom Unteren Stadtplatz auf den Oberen Stadtplatz verlegt und in der Folge auch der öffentliche Raum der unmittelbaren Umgebung neugestaltet. Während beim Rathaus Alt und Neu eng ineinander verwoben sind und die Veränderungen nicht auf den allerersten Blick lesbar sind, ist das in unmittelbarer Nähe, zwischen Marktgasse, Oberem Stadtplatz, Hans-Reisch-Straße und Inngasse gelegene und vergangenen Herbst fertiggestellte Stadtquartier eindeutig als neu erkennbar. Es entstand auf einer rund 5000 Quadratmeter umfassenden innerstädtischen Brache – zuvor teils Parkplatz, teils mit niedriger, geschlossener Bebauung, unter anderem mit dem 1870 erbauten „Laad-Haus“, um das sich im Vorfeld eine heiße Diskussion für und wider den möglichen Abbruch entsponnen hat.

Im international besetzten Architekturwettbewerb, den die Grundstücksbesitzerin und Investorin, die ortsansässige Bodner-Gruppe, im Jahr 2011 für das Areal auslobte, wurde ein Abbruch des zwar desolaten, aber im Bewusstsein der Bevölkerung verankerten Gebäudes als nur dann denkbar erklärt, wenn ein überzeugender Vorschlag eine deutliche stadträumliche Qualitätssteigerung erwarten lässt. Die ist dem Wettbewerbssieger, Architekt Johann Obermoseraus Innsbruck, gelungen. Die neuen Gebäudeblöcke, integrieren sich, am Maßstab und den Wegeführungen des Umfelds orientiert, gut in die Umgebung. Dank abwechslungsreich bespielter Erdgeschoßzonen, Fußgängerzone mit angenehm zurückhaltendem, hellem Farbasphaltbelag und angrenzenden Shared-Space-Bereichen lässt es sich dort nicht minder fein flanieren wie in den historischen Altstadtgassen.

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