IOC-Chef Thomas Bach hat die CAS-Entscheidung zur Russen-Krise bemängelt, das ist ein irritierender Schritt. Die Reaktion der Höchstrichter folgt prompt: "Die Sportler haben das Recht, auf allen Ebenen Vertrauen in die Rechtspflege zu haben, insbesondere vor dem CAS!"
CAS-Präsident John Coates hat auf die Kritik des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) an der Aufhebung der lebenslangen Olympia-Sperren für eine Reihe russischer Athleten reagiert. "Die Sportler haben das Recht, auf allen Ebenen Vertrauen in die Rechtspflege zu haben, insbesondere vor dem CAS", hieß es in einer Erklärung am Montag.
"Das CAS hat die Kommentare und Bedenken des IOC-Präsidenten Thomas Bach zur Kenntnis genommen und wird sie gründlich prüfen." Bach hatte nicht nur das CAS-Urteil kritisiert, sondern auch eine Strukturreform des höchsten Sportgerichts in Lausanne gefordert, um eine "Rechtsprechung mit Qualität und Kontinuität" zu garantieren. Die CAS-Richter hatten die IOC-Sanktionen gegen insgesamt 28 russische Athleten aufgehoben, da die Beweise für ein individuelles Dopingvergehen nicht ausreichend gewesen seien. In elf weiteren Fällen wurden die vom IOC verhängten Sperren erheblich reduziert.
Eine ausführliche Urteilsbegründung lieferte das CAS bisher nicht. "Die begründeten Entscheidungen in hochkarätigen Fällen sind von entscheidender Bedeutung", meinte der Australier Coates, der lange IOC-Vizepräsident gewesen war. Die mit den 39 russischen Fällen befassten Gremien würden an der Begründung arbeiten, sie solle "so schnell wie möglich" veröffentlicht werden. "Das CAS wird sich weiter entwickeln, um Konsistenz und Qualität der Rechtsprechung zu gewährleisten", versicherte Coates.