Wiener Wende: Die Stunde des Pragmatikers Michael Ludwig

Michael Ludwig ist endlich am Ziel, im Sessel des Bürgermeisters. Große Visionen fehlen.

Der Wiener Bürgermeister muss kein mitreißender Redner sein. Auch Qualitäten eines Alleinunterhalters sind hilfreich, gehören aber nicht zur Pflicht. Michael Ludwig, so viel hat er in seinem einstündigen Werben um die Stimmen im Gemeinderat bewiesen, ist ein solider, kein mitreißender Redner. Wer große Visionen erwartet hatte, wurde enttäuscht. Der frische Wind, den Ludwig am Donnerstag für Wien versprochen hat, bleibt ein Desiderat. Den Worten müssen nun rasch Taten folgen.

Mit Ludwig wechselt ein Pragmatiker der Macht in das Bürgermeister-Büro. Das ist nicht abwertend zu verstehen. Wien hat genug ideologisch aufgeladene Konflikte gesehen. Und das Reagieren auf oder Ignorieren von Problemen ausschließlich auf Basis ideologischer Sichtweisen. Zeit für eine Wende also.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.05.2018)

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