USB-Ventilator: Journalisten warnen vor nordkoreanischem Geschenk

(c) Screenshot/Twitter
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Ein trojanisches Pferd. Journalisten befürchten, dass der Ventilator im nordkoreanischen Goodie-Bag Malware enthalten könnte.

Trump und Kim-Jong-un sind sich in Singapur einig geworden. Ein historischer Tag, der auch von den 3000 anwesenden Journalisten mit Spannung erwartet wurde. Für Ablenkung sorgte ein kleines Geschenk aus dem Goodie-Bag, das die Journalisten erhielten. Auf Twitter überschlagen sich Warnungen, dass der USB-Mini-Ventilator nicht angeschlossen werden soll.

Eine Tasche mit Wasser, ein Fächer mit Kim Jong-uns Gesicht darauf und ein Reiseführer für Sentosa. Ziemlicher Standard und keine große Aufregung wert. Der unscheinbar anmutende Mini-Ventilator wirbelt aber ordentlich Staub auf. Eigentlich eine Anlehnung an die tropischen Temperaturen in Singapur. Auf Twitter warnen die Journalisten allerdings vor dessen Verwendung.

"Steckt es nicht an. Behaltet es nicht", schreibt der Journalist Barton Gellman. Gellman führte die Berichterstattung gegen die NSA an, nachdem er geheime Dokumente von Edward Snowden erhielt. Die Befürchtung ist, dass der Mini-Ventilator diene dazu, Spionage-Software auf den Rechnern zu installieren.

Sicherheitsproblem durchaus möglich

"Es kann durchaus ein Sicherheitsproblem sein", sagt Matthew Warren, Professor für Cybersecurity an der Deakin University. Bereits 2014 demonstrierten zwei Forscher wie ein USB mit Malware einen Rechner infizieren kann. Dafür muss die Software in die Firmware des USB-Sticks geschrieben werden, nicht in den Speicher selbst. Dadurch wird er unaufspürbar. Das bedeutet, dass aber auch andere USB-betriebene Geräte dafür verwendet werden können.

"Ich würde den Ventilator nicht an meinen Rechner anstecken", sagt Gellman weiter.

Ob der Ventilator nur ein Ventilator ist, oder eine hinterlistige Attacke auf die 3000 anwesenden Journalisten, müssen Sicherheitsforscher herausfinden.

 

(bagre)


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