12.000 Euro für ein paar Videos auf Kreuzfahrt von Kiel nach Oslo

(c) beigestellt/Costa Crociere
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Eine deutsche Familie machte eine Kreuzfahrt von Kiel nach Oslo. Der 12-jährige Sohn schaute dabei ein paar Videos (470 Megabyte) und produzierte eine 12.000-Euro-Rechnung.

Einer deutsche Familie wurde die Kreuzfahrt von Kiel nach Oslo im Nachhinein ordentlich versalzen. Der 12-jährige Sohn produzierte mit dem Ansehen von ein paar Videos eine Handy-Rechnung von mehr als 12.000 Euro. Und das obwohl die Familie durch EU-Raum schipperte. Aber der Wegfall der Roaming-Gebühren in 2017 brachte einige Ausnahmen mit sich.

RTR-Chef Johannes Gungl warnte im Zuge der Roaming-Regulierung vor horrenden Kosten auf Kreuzfahrtschiffen: "Wer sich im Urlaub über das Schiffsnetz beispielsweise einen Film über Videostreaming ansieht, muss im schlimmsten Fall mit Kosten in der Höhe von 30.000 Euro rechnen."

Und genau das soll auch bei dem 12-Jährigen passiert sein. Sein Smartphone wählte sich in das Netz von "Telenor Maritime" ein. Ein Unternehmen, das auf die Bereitstellung von Mobilfunknetzen für Schifffahrtsbetreiber auf hoher See spezialisiert ist. Per Satellit wird das Mobilfunksignal zum Schiff übertragen und dort meist in ein reguläres Mobilfunknetz eingespeist.

Den Kreuzfahrtgästen ist das meist nicht bewusst und auch nicht, dass Smartphones ständig auf verfügbare Netze scannen. Nachdem größere Schiffe meist mit allen Providern spezielle Tarife abgeschlossen, weswegen es unerheblich ist, ob man aktuell im EU-Inland ist, oder außerhalb der Roaming-Grenzen.

Am günstigsten ist es, während der Reise das Gerät vollständig vom Mobilfunk zu trennen und im Bedarfsfall auf das Wlan des Schiffs zurückzugreifen. Dies ist meist auch kostenpflichtig und nicht günstig, aber noch immer günstiger als sonst entstehende Rechnungen.
Der Mobilfunkbetreiber der deutschen Familie ist bei der Rechnung mittlerweile "entgegengekommen" und verlangt aktuell "nur" mehr 5000 Euro. Der Vater hat einen Anwalt eingeschaltet und überlegt weitere Rechtsmittel.

>>> heise.de

(bagre)

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