Innenministerium kann Niessls Zahlen zu Asyl nicht nachvollziehen

INTERVIEW MIT BURGENLAeNDISCHEN LANDESHAUPTMANN HANS NIESSL
INTERVIEW MIT BURGENLAeNDISCHEN LANDESHAUPTMANN HANS NIESSLROBERT JAEGER / APA / picturedes
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Burgenlands Landeshauptmann hatte am Wochenende in einem Interview von rund 250.000 illegal aufhältigen Migranten in Österreich gesprochen. Das Ministerium sieht dafür keine Anhaltspunkte.

Das Innenministerium kann die vom burgenländischen Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) kolportierten Zahlen zu angeblich "illegalen" Migranten in Österreich nicht nachvollziehen. Die Angaben entbehrten jeglicher Grundlage, sagte ein Sprecher des Ressorts auf APA-Nachfrage. Niessl hatte gemeint, es befänden sich rund 250.000 illegal aufhältige Migranten im Land.

Niessl hatte am Wochenende im APA-Interview über illegal aufhältige Migranten gesagt: "Vorsichtige Schätzungen gehen davon aus, dass das rund 250.000 Menschen sind. Das ist eine Stadt wie Graz. Kein guter Zustand." Dem widerspricht das Innenministerium. Es gebe in Österreich ein dichtes Netz an Kontrollen. Schon darum sei die Zahl viel zu hoch gegriffen. "So viele rutschen da sicher nicht durch", so ein Sprecher.

Unklar ist dem Ressort auch, worauf sich Niessl überhaupt bezieht und was er mit "illegal" meint. Tatsache sei, dass man von Jahresbeginn bis Mitte Juli rund 10.600 Personen aufgegriffen habe, die sich illegal im Land aufhielten. Dazu zählten aber neben Flüchtlingen auch etwa Personen mit Einreiseverbot und andere. Dass Niessl eine exakte Zahl nennen kann, sei laut Innenministerium "ein Paradoxon". Von den Sicherheitsbehörden habe er diese jedenfalls nicht.

(APA)

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