Für den Ratsvorsitz Österreichs erlernte das maschinelle Übersetzungssystem der EU erstmals österreichische Varianten der Verwaltungssprache. Für wirklich gute Übersetzungen braucht es aber weiterhin den Menschen.
Spezifika der österreichischen Sprache existieren nicht nur auf Speisekarten oder Straßenschildern, sondern auch in der Verwaltungssprache oder in Gesetzestexten. Wörterbücher und elektronische Übersetzungsprogramme, die in der Regel mit Daten aus Deutschland gefüttert werden, stoßen hier oft an Grenzen. Auch das maschinelle Übersetzungssystem der Europäischen Kommission, eTranslation, verfügte bisher kaum über Austriaca.
Um vor allem für die Zeit des österreichischen Ratsvorsitzes Abhilfe zu schaffen, hat das Zentrum für Translationswissenschaft (ZTW) der Uni Wien ein maschinelles Übersetzungssystem weiterentwickelt: den EU Council Presidency Translator. Ihm wurden gezielt österreichische Textbausteine, Dokumente und Begrifflichkeiten zugeführt. Das Übersetzungssystem vermag dadurch Spezifika der österreichischen Verwaltungssprache in allen EU-Sprachen verständlich zu machen, dies mit Fokus auf Schwerpunktthemen der Ratspräsidentschaft wie Digitalisierung oder Migration. Es ist frei zugänglich, profitieren sollen vor allem Delegierte, Organisatoren und Journalisten, die rasch an Informationen kommen müssen.