ÖVP-Mandatar Efgani Dönmez sorgt mit Bemerkung über eine Berliner Staatssekretärin für Kritik. Die SPÖ fordert Dönmez' Rücktritt.
Mit einer zweideutigen Bemerkung im sozialen Netzwerk Twitter ist der Nationalratsabgeordnete Efgani Dönmez (ÖVP) am Wochenende in die Kritik geraten. Auf die Frage eines Nutzers, wie die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli (SPD) nur zu ihrem Amt gekommen sei, twitterte Dönmez: „Schau dir mal ihre Knie an, vielleicht findest du da eine Antwort.“
Der User, dem Dönmez antwortete, hatte sich zuvor über einen Tweet der 40-jährigen Politikerin zu den Demonstrationen in Chemnitz geärgert. Die Wortwahl des ÖVP-Abgeordneten sorgte in dem sozialen Netzwerk für Aufregung. Dönmez sah sich mit dem Vorwurf des Sexismus und der Frauenfeindlichkeit konfrontiert.
Andreas Schieder, geschäftsführender Klubobmann der SPÖ, forderte von Dönmez sogar, sein Mandat im Nationalrat zurückzulegen. „Herr Dönmez hat sich durch seine sexistische Bemerkung gegen die deutsche Staatssekretärin Chebli disqualifiziert. Ein derartiges Verhalten ist für einen Abgeordneten des Hohen Hauses untragbar und muss Konsequenzen nach sich ziehen“, schrieb der Oppositionspolitiker in einer Aussendung.
Dönmez: „Ein Moment der Schwäche“
Dönmez entschuldigte sich schließlich für seinen Tweet. „Aufgrund der ausgelösten Diskussionen sehe ich im Nachhinein, dass ich Frau Chebli herabgewürdigt habe. Das war ein Moment der Schwäche, absolut falsch von mir, und dafür entschuldige ich mich bei ihr aufrichtig und bei allen, die sich dadurch verletzt fühlen“, erklärte der Politiker im sozialen Netzwerk. Er übte aber auch noch einmal Kritik an der deutschen Politikerin: „Frau Chebli unterstützt mit ihrer Art der Politik (SPD) seit Jahren direkt und indirekt reaktionäre Muslimverbände. Welches Frauenbild da vertreten wird, brauche ich nicht näher zu erläutern. Nicht die Herkunft oder das Geschlecht steht zur Diskussion, sondern die Einstellung.“
Efgani Dönmez war jahrelang bei den Grünen und saß für die Fraktion auch von 2008 bis 2015 im Bundesrat. Im Vorjahr wechselte Dönmez zur ÖVP und zog für sie in den Nationalrat ein.
(APA/Red.)