Dönmez sieht "überzogene Entscheidung" der ÖVP wegen "Druck auf Kanzler"

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OBEROeSTERREICH: INITIATIVE 'ZUSAMMEN:OeSTERREICH' / KURZ; DOeNMEZAPA/HANNES DRAXLER
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Efgani Dönmez, wegen eines sexistischen Tweets aus dem ÖVP-Parlamentsklub geworfen, bezichtigte die Volkspartei einer "überzogenen Entscheidung", die durch "Druck auf den Kanzler" entstanden sei. Er fühlt sich missverstanden.

In einer Stellungnahme auf seiner Website versucht Efgani Dönmez, bislang ÖVP-Nationalratsabgeordneter, seine Sicht auf die Geschehnisse der letzten Tage zu schildern. Die Volkspartei hatte ihren Integrationssprecher Dönmez aus dem Klub geworfen, weil dieser eine als sexistisch gewertete Kurznachricht auf Twitter in Richtung einer deutschen Politikerin geschickt hatte. Auf Twitter hatte Dönmez am Wochenende auf die Frage eines Users, wie Chebli zu ihrem Amt gekommen sei, geantwortet: "Schau dir mal ihre Knie an, vielleicht findest du da eine Antwort."

Dönmez meint in der langen Stellungnahme, er weise "sexistische Absichten" "aufs Schärfste" zurück: "Ich habe mit meinem Tweet den offensichtlichen Kniefall einiger Politiker und Politikerinnen sowie Parteien in Europa vor reaktionären Migrantenorganisationen assozieren [sic] wollen", schreibt er. Er verstehe aber, dass der Tweet zweideutig verstanden werden könne. Aber: "Oft steckt auch im Auge des Betrachters der Fehler", meinte Dönmez.

Die Berichterstattung und die Kommentare auf Social Media hätten schlussendlich die ÖVP dazu bewegt, ihn aus dem Klub zu werfen, analysiert Dönmez. Durch den Tweet habe er nicht nur sich selbst, sondern auch die ÖVP und Bundeskanzler Sebastian Kurz "in eine schwierige Situation" gebracht. Aufgrund des Drucks sei es dann zu dieser "völlig überzogenen Entscheidung" der Klubspitze und des Kanzlers gekommen.

Screenshot (www.efganidoenmez.at)

Bundeskanzler Kurz hatte Dönmez' Tweet in einer Stellungnahme am Montagabend kritisiert - der "neue Stil" der ÖVP stehe auch für einen respektvollen Umgang miteinander. Sexistische Entgleisungen hätten keinen Platz dabei.

(Red./APA)

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