Der Holocaust im Film: Wie zeigt man die Wahrheit?

Schlüsselfilm über den Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß: Theodor Kotullas „Aus einem deutschen Leben“, 1977.
Schlüsselfilm über den Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß: Theodor Kotullas „Aus einem deutschen Leben“, 1977.(c) Filmmuseum
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Dem Unbeschreiblichen Gestalt geben: Schon unmittelbar nach Kriegsende versuchten Filmregisseure, das Grauen der KZs in Bilder zu fassen. Holocaust im Film: Hinweise zu einer Retrospektive in Wien und einem Dialogforum in der Gedenkstätte Mauthausen.

In einem Interview zu ihrem 80. Geburtstag 1987 erzählte die polnisch-jüdische Regisseurin Wanda Jakubowska von der Initialzündung für „Die letzte Etappe“, ihren Film über das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau: Fünf Jahrzehnte davor war sie selbst über die Schwelle des Lagers getrieben worden – und hatte dabei gedacht, wie das Knarren des schweren Tors einen „guten Ton“ im Film abgeben würde.

Jakubowska, Tochter aus gutbürgerlichem Hause, hatte sich während ihres Kunstgeschichtestudiums für Film begeistert. Sie wollte den Film zu einer künstlerischen Waffe machen, die zur Volkserziehung beitrug – und gründete zur Umsetzung des Vorhabens mit Gleichgesinnten die Vereinigung „Start“. 1935 musste das Kollektiv aus wirtschaftlichen Gründen aufgeben, aber Jakubowska engagierte sich weiter und stellte 1939 ihr Spielfilmdebüt fertig. Doch es kam nie zur Premiere: Wenige Tage vor dem angesetzten Termin hatte der Angriff des nationalsozialistischen Deutschen Reichs auf Polen begonnen: Im Bombenhagel verwandelte sich die Eingangshalle des Kinos in eine Leichenhalle. Jakubowska versuchte, ihren Film vor der Beschlagnahme zu retten, indem sie die Negativrollen bei Freunden versteckte. Doch das Material wurde im Krieg vernichtet.

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