Das andere Wachauer Lied

Der Kremser „Wein des Vergessens“: die Arisierung des Weinguts Sandgrube als Roman.

Nach dem Krieg präsentierte sich die einstige Gauhauptstadt unschuldig und ein wenig verstaubt. Krems lockte mit vorbildlich restaurierten mittelalterlichen Ensembles und hatte großen Anteil am Aufschwung der Wein- und Gastronomiewirtschaft. Dass ein Bürgermeister der NS-Zeit in den Siebzigerjahren wieder Bürgermeister wurde, zeigte, dass die Kremser Nazis ihren Gegnern nun mit Toleranz begegneten. Die Vergangenheit und ihre Verbrechen ruhten nicht zuletzt in den Weingärten der Stadt und der Wachau. Wäre da nicht ein Kind der Stadt, Historiker und Schriftsteller, der in Dutzenden Büchern, Filmen und Aufsätzen Krems zu einer der am besten dokumentierten Städte der NS-Zeit im deutschen Sprachraum machte: Robert Streibel.

Sein jüngster Tatsachenroman, den er mit dem ebenfalls aus Krems stammenden Historiker Bernhard Herrman verfasste, ist ein fesselnder Wirtschafts- und Politkrimi; er beschreibt die Vorgänge um die Arisierung eines Vorzeigeunternehmens der Stadt, des Weinguts Riede Sandgrube, und seine Übernahme durch eine Winzergenossenschaft.

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