Wer Islamophobie leugnet, will Muslime diskriminieren

Replik. Wenn Minderheiten diskriminiert werden, verdienen sie unsere Solidarität.

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Nirgendwo im Westen werden Muslime unterdrückt.“ Deshalb sei es „Unsinn“, von Islamophobie zu sprechen. So argumentiert Karl-Peter Schwarz in seinem „Quergeschrieben“ in der „Presse“ (11. 10.). Doch das widerspricht allen sozialwissenschaftlichen Befunden. Muslime werden in der EU systematisch auf dem Wohnungs- und Arbeitsmarkt diskriminiert, sind Beleidigungen und Übergriffen ausgesetzt. In einer Studie der Europäischen Grundrechteagentur geben vier von zehn an, in den vergangenen fünf Jahren Diskriminierungserfahrungen gemacht zu haben. Österreich liegt hier etwas über dem europäischen Schnitt. Nur weil Unterdrückung nicht in Form von Apartheidgesetzen organisiert wird, heißt das nicht, dass sie nicht existiert.

Dazu kommt eine politisch aufgehetzte Stimmung, die Muslimen in Österreich das Gefühl gibt, fremd und unerwünscht zu sein. Dass Karl-Peter Schwarz meint, man würde „bei uns“ (zu) sorgfältig darauf achten, „nur ja nicht muslimische Gefühle zu verletzen“, ist nicht nachvollziehbar. Hier ist eine Partei an der Regierung, die seit 2006 („Daham statt Islam“) antimuslimische Kampagnen fährt.

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