Das 2:0 gegen AEK Athen in der Champions League war bloß ein Arbeitssieg, der wahre Test über die Güte des bayrischen Kicks erfolgt im Ligaschlager am Samstag gegen Dortmund. Und plötzlich wähnt sich der Rekordmeister in einer ungewohnten Rolle.
München. Na also. Niko Kovac war erleichtert. Der Pflichtsieg gegen AEK Athen und der fast sichere Achtelfinaleinzug in der Champions League sollen dem FC Bayern wieder mehr Zuversicht für den brisanten Bundesliga-Gipfel bei Borussia Dortmund bringen. "Siege sind immer für das Selbstvertrauen gut", erklärte der unter Zugzwang stehende Trainer des deutschen Fußball-Rekordmeisters.
Beim 2:0 (1:0) gegen die Griechen habe sein Ensemble zudem eine "Vielzahl an Chancen" gehabt und "zu Null" gespielt, hob der 47-Jährige am späten Mittwochabend hervor. Doch im deutschen Clásico gegen den BVB reicht eine Leistung wie gegen Athen bestimmt nicht zum Erfolg. Mit vier Punkten Vorsprung führt Dortmund die Tabelle an, ein den Bayern drohender Rückstand von sieben Zählern könnte wegweisend im Titelkampf sein.
Gegen Athen ließ ein Doppelpack von Robert Lewandowski in dessen 100. Europapokalspiel Kovac in schwierigen Bayern-Wochen durchatmen. "Die Tore waren für die ganze Mannschaft wichtig. Ein klarer Sieg ist für das Selbstbewusstsein sehr wichtig", sagte der Torjäger. "Ich hoffe, wir zeigen das auch am Samstag und verbessern das, was heute noch gefehlt hat."
Kovac sieht Spitzenreiter Dortmund als "leichten Favoriten". Auch Präsident Uli Hoeneß stimmte bei seinen nächtlichen Worten ungewöhnliche öffentliche Zurückhaltung an. "Wir fahren nicht als Favorit nach Dortmund, sondern als Außenseiter - zum ersten Mal seit langer Zeit", sagte Hoeneß. "Man kann ja nicht nach Dortmund fahren und sagen, ich will einen Dreier einfahren. Dortmund hat bis jetzt eine sehr gute Saison gespielt, gar keine Frage.
(APA/DPA)