Denken und schreiben in eigener Sache

schülerzeitung. Was macht eine gute Schülerzeitung aus? Ein Wettbewerb prämiert die besten Blätter.

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elche Musik hören "Tokio Hotel" privat? Soll eine Schuluniform eingeführt werden? Und wie schützt man die Umwelt? Drei typische Beispiele für Schülerzeitungsthemen: interne und externe Veranstaltungen, aktuelle Diskussionen an der Schule, Interviews mit bekannten Größen aus der Umgebung oder sogar Stars - wenn man sie denn vors Mikro bekommt - und Sachthemen, die bewegen. "Dazu kommen Witze oder Sudoku, selten politische Themen", erzählt Ruben Demus von der Jugendpresse Österreich (JPÖ).

Der unabhängige Verein unterstützt junge Medienmacher, hilft bei Aufbau und Arbeit der Schülerzeitung und bei der Vernetzung und Weiterbildung. Denn so einfach ist das Blattmachen auch in der Schule nicht. Computer und Druck, Geld und nicht zuletzt Ideen und motivierte Mitarbeiter braucht es, um aus Gedanken druckfrische Seiten zu machen.

Gerade mit Letzterem tut man sich hierzulande oft schwer - im internationalen Vergleich steckt die Schülerzeitungskultur in den Kinderschuhen. Eine eigene Meinung zu haben und sie auch öffentlich kundzutun und zu verteidigen, ist nicht für jeden selbstverständlich oder gar erstrebenswert.

Andreas Schindler von der Aktion kritischer SchülerInnen (AKS): "Wir sehen es als unsere Aufgabe, Jugendliche zum kritischen Denken anzuhalten." Nicht nur junge Menschen glauben, eine Aussage sei allein dadurch wahr, weil sie in den Medien stehe. Schindler: "Durch die Beschäftigung mit der eigenen Schülerzeitung lernt man die Grundlagen und Mechanismen der Medienwelt kennen. Wenn man weiß, wie ein Artikel entsteht, kann man auch kritisch damit umgehen." Neben der Theorie bietet auch die AKS jungen Blattmachern tatkräftige Unterstützung an: Workshops, Kopiermöglichkeiten und eine Broschüre zum Thema. Hilfe bieten auch zahlreiche andere Institutionen an, wie etwa ÖGB, die Plattform Schule.at oder das Bildungsservice (bm:bwk).

Und der Lohn der ganzen Arbeit? Gelesen und diskutiert werden - und vielleicht gewinnt man auch. Denn im März findet der SchülerInnenzeitungswettbewerb 2007 statt, mitmachen können alle, die zwischen zehn und 19 Jahre alt sind und regelmäßig Schülerzeitungen herausgegeben. Getrennt gewertet und prämiert werden Einsendungen aus den Kategorien "Unterstufe Print", "Oberstufe Print" und "Online". Auch eine Mehrfacheinreichung (Print und Online) ist möglich. In der Jury sind Journalisten wie etwa Martin Blumenau (FM 4), Medienpädagogen (Ingrid Geretschläger) und Jungjournalisten vertreten, die jedem Einsender - unabhängig von Platzierung und Gewinn - ein ausführliches Feedback zu ihrem Produkt geben. Anmeldeschluss ist der 2. Februar, bis 26. Februar sind dann vier Exemplare einer Ausgabe an die Veranstalter - die JPÖ mit Unterstützung des bm:bwk - zu schicken.

Auf die Gewinner warten unter anderem die Adobe Creative Suite CS2, Wertkartenhandys von One, kostbare Nachschlagewerke vom Duden Verlag und viele beflügelnde und süße Überraschungen. Demus: "Die Besten aller Kategorien werden außerdem zum ,SchülerInnenzeitungssymposium' am 20. April in das Museumsquartier Wien eingeladen. Zum Vernetzen, zum Austausch von Erfahrungen - und natürlich auch, um Spaß zu haben."

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