"Lieber braun aufs Brot als braun im Kopf" - dieser Satz steht auf einem Plakat in Berlin. Abgebildet ist ein Nutella-Glas, Aktivisten haben es aber auf die rechtspopulistische Partei AfD abgesehen.
Vorweg: Nutella-Hersteller Ferrero hat mit der Sache nichts zu tun, im Gegenteil, man prüfe, das dahinter steckt, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet. Der Fall ist jedoch schnell geklärt, denn: "Am Morgen des 10.12.2018 kaperten AktivistInnen unseres Netzwerkes eine Werbefläche in Berlin Zoologischer Garten. Namen sind nur Schall und Rauch". So ist auf der Homepage der Stay Behind Foundation nachzulesen, die sich dem Kampf gegen rechts verschrieben hat.
Stay Behind Foundation
„Lieber braun aufs Brot als braun im Kopf! Gegen Rassismus, Intoleranz und die rechte Hetze der AfD!“ Das steht unter dem auf dem Plakat abgebildeten Nutella-Glas.
Es ist nicht das erste Mal, dass in Berlin ein Fake-Plakat auftaucht, mit dem Stimmung gegen die rechtspopulistische AfD gemacht werden. Vor wenigen Tagen wurde auf dem Lötzowplatz ein Anti-AfD-Plakat mit dem Logo von Coca-Cola entdeckt. Es stammte von der Plattform AfDentskaldener, die unter anderem "24 Türchen für Deutschland" ins Netz gestellt hat (#JaZuWeißenMännern" )
Rund 70.000 Menschen stimmten online über die dreisteste Werbelüge des Jahres ab. Konsumenten konnten zwischen fünf Produkten wählen, die für die wenig schmeichelhafte Auszeichnung der deutschen Konsumentenschutzorganisation Foodwatch nominiert sind. Nun steht der Gewinner fest. Foodwatch 30,5 Prozent der Stimmen Der Coca-Cola-Konzern bewirbt das Wasser, das 1,65 Euro pro Liter kostet, als "dampf-destilliert". Was das heißt, erklären die Konsumentenschützer von Foodwatch: "Das Wasser wird zuerst verdampft und dann wieder aufgefangen. Verloren gegangene Mineralstoffe werden später künstlich wieder hinzugefügt". Das sei dreiste Abzocke mit einem "ernährungsphysiologisch völlig unnützen Vorgang". Foodwatch 28,1 Prozent der Stimmen Ein Ketchup speziell für Kinder, das gar nicht so speziell ist (einmal abgesehen vom Preis): "Die Kids-Variante kostet bis zu 40 Prozent mehr als das Pendant für Erwachsene, obwohl der Ketchup exakt der gleiche ist", erklären die Konsumentenschützer von Foodwatch. Foodwatch 15,6 Prozent der Stimmen Der Riegel wird vom Hersteller als gesunde Zwischenmahlzeit angepriesen, "mit dem Plus an Calcium". Erinnert ein bisschen an Kinderschokolade. Das Fazit von Foodwatch: "Tatsächlich besteht das Produkt zur Hälfte aus Zucker und Fett." Foodwatch 13,5 Prozent der Stimmen Dennree, ein deutscher Bio-Pionier, ist ebenfalls in den Fokus der Verbraucherschützer geraten. Der Grund: Das "Bratöl Olive" besteht zur Hälfte aus Sonnenblumenöl. Nur 51 Prozent sind Olivenöl. Foodwatch 12,3 Prozent der Stimmen Hier stört Foodwatch vor allem, dass der Eintopf sehr "naturbelassen" und traditionell zubereitet präsentiert wird. Auf der Packung ist zu lesen: "Garantiert ohne: geschmacksverstärkende Zusatzstoffe und Farbstoffe". Auf der kleingedruckten Zutatenliste finden sich dann doch ganze zehn Zusatzstoffe. Foodwatch 2018 vergab foodwatch den Goldenen Windbeutel zum achten Mal. Bisherige Windbeutel-Preisträger waren unter anderem der Trinkjoghurt Actimel von Danone und die Milch-Schnitte von Ferrero.Klicken Sie weiter zum Vorjahres-Ranking. Foodwatch Der Negativpreis ging 2017 an Babynahrungshersteller Alete mit seinem "Kinderkeks". Foodwatch kritisiert, dass die Kekse als "babygerecht" angepriesen werden, obwohl sie 25 Prozent Zucker enthalten. "Sie sind damit alles andere als babygerecht, sondern fördern Karies" lautete die Begründung von Foodwatch. Die WHO empfiehlt für Babys explizit Produkte ohne zugesetzten Zucker. Noch weitere vier Kandidaten waren in der engeren Auswahl .... Foodwatch Von der Firma Bauer setzte Foodwatch den "Protein Drink Vanille" auf die Liste. Das Getränk sei 50 Prozent teurer als andere Vanillemilch, "dabei ist das zugesetzte Protein völlig überflüssig und nur ein profitabler Marketing-Trend", kritisierte die Verbraucherorganisation. Bauer erklärte auf Anfrage, das Getränk erfülle den Wunsch der Verbraucher nach "proteinreichen Trendprodukten" und halte die gesetzlichen Vorschriften zur Produktkennzeichnung ein. Foodwatch Das "Urlegenden Müsli Quinoa, Apfel, Cranberries & Chia-Samen" der Firma Kellog's stand ebenfalls zur Wahl für den "Windbeutel". Das Müsli enthalte nur 2,5 Prozent "Urkorn" in Form von Quinoa, dafür aber 20 Prozent Zucker, Palmöl, Aroma und Zusatzstoffe. "Alles andere als ursprünglich", kommentierte Foodwatch. Kellog's erklärte, das Unternehmen müsse die Vorwürfe zunächst prüfen. Foodwatch Für den "Windbeutel" nominierte Foodwatch auch "Lacroix Gebundene Ochsenschwanz Suppe" von Continental Foods. Eines suche man in der Ochsenschwanzsuppe vergeblich: Ochsenschwanz. Das Unternehmen erklärte, dass "aus Qualitätsgründen" kein Ochsenschwanz enthalten sei, weil dieser häufig knorplig und sehnendurchwachsen sei. Nur zusätzliche Bezeichnungen wie "original" oder "klassische Ochsenschwanzsuppe" setze die Verwendung von Ochsenschwanz voraus. Foodwatch Schließlich stand im Vorjahr noch das "Becel Omega-3 Pflanzenöl" von Unilever auf der Liste. Das Unternehmen werbe damit, dass das Öl "3x mehr Omega-3 als Olivenöl" enthalte. Der Vergleich ist laut Foodwatch irreführend, denn Olivenöl enthalte naturgemäß nicht besonders viele Omega-3-Fettsäuren. Unilever erklärte, das Becel Omega-3 Pflanzenöl sei ein hochwertiges Pflanzenöl; alle wichtigen Informationen zum Produkt fänden sich auf der Verpackung. Das Unternehmen kritisierte Foodwatch scharf: "Mit der sogenannten Verleihung des goldenen Windbeutels greift Foodwatch deutsche Markenprodukte an, die allen nationalen und europäischen Gesetzen und Vorgaben entsprechen." Foodwatch Teures Coca-Cola-Wasser zur dreistesten Werbelüge gekürt (red)
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