In Reutte und Wörgl gewannen SPÖ-Kandidaten. Sonst hat sich in Tirol und Vorarlberg fast überall die ÖVP durchgesetzt. Auch der Heimatort von Landeshauptmann Platter ist wieder in schwarzer Hand.
Wien (APA/maf). In 25 Tiroler und drei Vorarlberger Gemeinden fand am Sonntag eine Bürgermeisterstichwahl statt. Beim ersten Wahlgang hatte dort kein Kandidat 50 Prozent erreicht. Zu einer Überraschung kam es dabei in der Gemeinde Wörgl: SPÖ-Herausforderin Hedwig Wechner setzte sich gegen den amtierenden Ortschef Arno Abler (ÖVP) durch. In Reutte gewann der mit einer unabhängigen Liste angetretene SPÖ-Kandidat Alois Oberer. In Lienz dagegen schrammte die SPÖ-Kandidatin Elisabeth Blanik hauchdünn an der Sensation vorbei: Amtsinhaber Johannes Hibler (ÖVP) gewann mit 14 Stimmen Vorsprung.
Eine ÖVP-Niederlage gab es in Kufstein: Herbert Marschitz verlor klar gegen den parteifreien Martin Krumschnabl. Zu einem Wechsel kam es auch in der Tiroler „Minarettgemeinde“ Telfs. Dort siegte Christian Härting in einem ÖVP-internen Duell gegen Amtsinhaber Stefan Opperer. Auch in der Bezirksstadt Imst hat ÖVP-Kandidat Stefan Weirather den ÖVP-Bürgermeister Gebhard Mantl gestürzt.
In Zams, der Heimatgemeinde von Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), stellt die Volkspartei wieder den Bürgermeister. Siegmund Geiger setzte sich gegen den amtierenden SPÖ-Ortschef Helmut Gstir durch.
Vorarlberg: Grüne gescheitert
In Vorarlberg haben sich in allen drei Gemeinden die ÖVP-Kandidaten bei der Stichwahl durchgesetzt. In Hörbranz (Bezirk Bregenz) und in Göfis (Bezirk Feldkirch) konnten die beiden Amtsinhaber Karl Hehle und Helmut Lampert ihre Posten verteidigen. Damit müssen die Grünen, die in Göfis erstmals in Vorarlberg Chancen auf einen Bürgermeister gehabt hätten, weiter auf ihr erstes Gemeindeoberhaupt warten.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.03.2010)