Behörden warnen vor Ping-Anrufen aus der Schweiz

Spätestens bei der Rechnung vergeht einem im schlimmsten Fall das Lächeln.
Spätestens bei der Rechnung vergeht einem im schlimmsten Fall das Lächeln.APA/AFP/FABRICE COFFRINI
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Auf den sozialen Netzwerken warnen die Tiroler Polizei und Mobilfunkanbieter Drei vor teuren Anrufen aus der Schweiz. Es wird empfohlen, nicht abzuheben und nicht zurückzurufen.

21,131 Milliarden Minuten telefonierten die Österreicher 2017.  Ein erstmaliger Anstieg seit 2012. Besonders in der stillen Jahreszeit läutet das Handy besonders häufig. Weihnachtswünsche von fern und nah werden durchgegeben. Eine beliebte Zeit auch für Betrüger. Denn ebenfalls gestiegen sind die Ping-Anrufe. Die Polizei Tirol und der Mobilfunkanbieter Drei (Hutchison) warnen aktuell vor betrügerischen Anrufern aus der Schweiz. Bei einem Rückruf können horrende Kosten entstehen. Kunden sollen bei Anrufen, die mit +41/7427730 beginnen, nicht abheben oder zurückrufen.

Unter Ping-Calls versteht man Anrufe aus dem Ausland, die nach einem einmaligen Läuten beendet werden und so einen Rückruf provozieren. Ruft der Verbraucher zurück, wird er absichtlich mit schwer verständlichen Bandansagen in der Leitung gehalten - die Anrufe kosten häufig mehrere Euro pro Minute. Dabei nutzen die Betrüger die Ähnlichkeit deutscher Vorwahlen mit internationalen Vorwahlen. So ähnelt die Vorwahl von Madagaskar 00261 der Koblenzer Vorwahl 0261 und die Vorwahl Liberias 00231 der Vorwahl Dortmunds 0231. Bei den Ping-Calls werde aus dem Ausland kurz angerufen, um einen Rückruf zu provozieren.

Beispiele für beliebte Ping-Nummern sind +882-1690-1340 (Satellitentelefon), +370-677-21 -063 (Litauen) oder +257-616-75-932 (Burundi). Der Rückruf bei diesen Rufnummern kann mehrere Euro pro Minute kosten, das Geld fließt in die Taschen der Ping-Anrufer. Die genaue Höhe des Minutenentgelts ist im jeweiligen Telefonvertrag festgelegt bzw. vereinbart.

Teilweise bieten heutige Smartphones (im Betriebssystem integriert oder mittels eigener Apps) die Möglichkeit, eingehende Telefonate mit bestimmten Rufnummern überhaupt zu unterdrücken. Sollten die Ping-Anrufe wiederholt vorkommen, wäre dies eine mögliche Abwehrmaßnahme, informiert die Regulierungsbehörde RTR auf deren Webseite. Außerdem können Ping-Anrufe bei der RTR gemeldet werden.

>>> RTR Meldestelle Rufnummernmissbrauch

(bagre)

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