China stemmt sich gegen Abkühlung

Das Land bekommt die Auswirkungen des Handelskonflikts mit den USA deutlich zu spüren.
Das Land bekommt die Auswirkungen des Handelskonflikts mit den USA deutlich zu spüren.(c) imago/Xinhua (Tian Xiaoli)
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Hürden für Auslandsinvestoren sollen sinken, Unternehmen im Inland wird auch geholfen.

Peking. China konnte im abgelaufenen Jahr mehr Geld aus dem Ausland anlocken. Die Direktinvestitionen legten 2018 um drei Prozent auf 135 Mrd. Dollar zu. Damit das auch so bleibt, kündigte die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt an, künftig Beschränkungen für ausländische Investoren weiter senken zu wollen. Freilich hat die Maßnahme auch einen anderen Hintergrund: Das Land bekommt die Auswirkungen des Handelskonflikts mit den USA deutlich zu spüren. So soll die Wirtschaft im laufenden Jahr nur noch zwischen sechs bis 6,5 Prozent wachsen. Für 2018 hatte Peking noch ein Plus von 6,5 Prozent angepeilt.

Rückerstattung bei Abgaben

Wächst die Wirtschaft langsamer, stellt das auch den chinesischen Arbeitsmarkt vor Herausforderungen. Als Stabilisierungsmaßnahme kündigte das Land an, den Firmen bei Sozialabgaben entgegenkommen zu wollen. Unternehmen, die niemanden entließen, sollen die Hälfte ihres Vorjahresbeitrags zur Arbeitslosenversicherung zurückerhalten, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua einen ranghohen Vertreter des Arbeitsministeriums.

In diesem Jahr drängen allein in den städtischen Regionen über 15 Millionen Jobsuchende auf den Arbeitsmarkt, darunter fast 8,4 Millionen mit abgeschlossenem Studium, sagte der Beamte. Hochschulabsolventen, Wanderarbeitern und Veteranen will man gezielte Unterstützung bei der Stellensuche anbieten. Die Arbeitslosenquote in den Städten lag Ende 2018 laut Xinhua bei 3,8 Prozent.

Zum Jahreswechsel senkte China zudem den Mindestreservesatz für Banken (2018 tat sie das bereits viermal), um den Instituten mehr Spielraum bei der Kreditvergabe an kleinere Unternehmen zu verschaffen. (ag.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.01.2019)

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