Kindergärten: „Sind keine Wunderwuzzis“

Kindergärten brauchen mehr Personal.
Kindergärten brauchen mehr Personal.APA/dpa/Friso Gentsch
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Pädagoginnen fordern vom Bund doppelt so viel Geld.

Wien. Während die Kindergartenpädagogin mit drei Kindern ein Buch anschaut, braucht ein anderes Hilfe beim Gang zur Toilette, eine Mutter hat Gesprächsbedarf und die Kindergartenleiterin fragt nach der Liste, die noch ausgefüllt gehört: Mit diesem Bild beschreibt Raphaela Keller gern den Alltag in manchen Kindergärten – und es hat sich bisher nicht wirklich geändert.

Keller ist Vorsitzende des Dachverbands der Kindergarten- und Hortpädagoginnen, die am Donnerstag, mit einer Reihe von Aktionen darauf aufmerksam machen, was sie leisten – und brauchen. Das ist vor allem: mehr Personal. „Das Dringendste bei dieser großen Baustelle ist sicher der Pädagoginnenmangel“, sagt Keller.

15 Kinder, zwei Pädagogen

Sie fordert, dass auf 15 Kinder zwei ausgebildete Pädagogen oder Pädagoginnen kommen. Im Schnitt seien es zwischen 22 und 25 Kinder. Dabei würden dem Kindergarten immer mehr Aufgaben aufgeladen. „Es wird verlangt, dass die Kindergartenpädagoginnen Wunderwuzzis sind“, sagt Keller. „Das sind sie nicht.“ Sie wünscht sich multiprofessionelle Teams, die fix in allen Kindergärten sind.

Damit sich die Situation verbessert, solle der Bund nicht nur 140 Millionen Euro in den Kindergartenausbau und die Sprachförderung stecken, sondern doppelt so viel. „Jeder spricht von der Bildungseinrichtung Kindergarten“, sagt Keller: „Da müssen in der Regierung Prioritäten gesetzt werden.“ (beba)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.01.2019)

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