Facebook bezahlte 20 Dollar für Totalüberwachung von Kindern

(c) REUTERS (Bogdan Cristel)
  • Drucken

20 Dollar im Monat erhielten Mitglieder der App "Facebook Research". Mit den Berechtigungen erhielt Facebook Zugriff auf Unterhaltungen, Fotos und Standortinformationen.

Facebook hat unter anderem auch Jugendlichen 20 Dollar im Monat bezahlt. Im Gegenzug bekam Facebook vollen Einblick in das Nutzungsverhalten. Mitglieder der App "Facebook Research" waren zwischen 13 und 35 Jahre alt. Facebook habe "TechCrunch" bestätigt, dass das Online-Netzwerk mit der "Forschungs"-App Daten zu Online-Gewohnheiten sammeln wolle.

Mit den angeforderten Berechtigungen könne die App unter anderem auf Unterhaltungen in Chat-Diensten, verschickte Fotos und Videos, Adressen besuchter Webseiten und auch Daten aus Ortungs-Anwendungen zugreifen, sagte IT-Sicherheitsexperte Will Strafach dem Blog. Unklar blieb zunächst, an welchen Informationen genau Facebook interessiert sei.

Die Nutzer für die App werden demnach als Teilnehmer einer Forschungs-Studie zum Online-Verhalten rekrutiert und auf die Sammlung privater Daten hingewiesen. Bei Minderjährigen werde die Zustimmung der Eltern eingefordert. Zugleich sei nicht immer gleich erkennbar gewesen, dass Facebook hinter der Studie stehe. Nutzer seien zum Teil auch aufgefordert worden, eine Liste ihrer Amazon-Bestellungen einzureichen.

Das Online-Netzwerk betrieb zuvor bereits die App "Onavo", die als eine sichere VPN-Tunnel-Verbindung beworben wurde. Zugleich lieferte die App Facebook aber auch wichtige Informationen darüber, welche anderen Online-Dienste bei Nutzern populär sind. Apple verbannte sie im vergangenen Jahr nach einer Verschärfung der Regeln zum Datenzugriff von Apps aus seiner Download-Plattform. Die App "Facebook Research" werde nun auf iPhones an Apple vorbei installiert, schrieb "TechCrunch". Facebook mache dafür von seinen Möglichkeiten Gebrauch, als Firma eigene Apps auf Telefone von Mitarbeitern aufspielen zu können. Aus Sicht des IT-Experten Strafach ist diese Vorgehensweise ein Verstoß gegen Apples App-Store-Regeln, Facebook bestritt dies.

(APA/DPA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.