BluRay versus HD-DVD: Brückenschlag in Las Vegas

Während hierzulande die ersten Player in den Regalen stehen, gibt es auf der CES in Las Vegas Vermittlungsversuche zwischen den Formatfronten.

Rund zehn Jahre nach ihrer Einführung sind die Tage der DVD schon wieder gezählt. Bekanntlich rittern derzeit zwei Formate – HD-DVD und BluRay – um die Nachfolge. Beide Disks sehen aus wie normale DVDs, bieten aber deutlich mehr Speicherplatz und können Spielfilme in voller High-Definition-Auflösung auf einer Scheibe unterbringen – und beide nehmen für sich in Anspruch, der einzig wahre DVD-Nachfolger zu sein. Der Formatkrieg zwischen BluRay und HD-DVD ist auch ein Hauptthema auf der Consumer Electronics Show 2007, die bis gestern in Las Vegas stattfand.

Erster Multiformat-Player

So hat LG auf der CES den ersten Multiformat-Player präsentiert, der sowohl BluRay, als auch HD-DVD abspielten kann. Das schon seit längerem angekündigte Gerät mit dem Kürzel BH-100 soll in den USA noch im Februar für rund 1200 Dollar auf den Markt kommen. Der BH-100 spielt auch DVDs, aber keine CDs. Zugleich hat LG ein Multiformat-PC-Laufwerk vorgestellt, dass BluRay-Disks brennen und HD-DVD (sowie DVD und CD) lesen kann und ebenfalls noch im ersten Quartal 2007 erhältlich sein soll.

Einen völlig neuen Ansatz, um in der Formatfrage zu vermitteln, präsentierte Time Warner. Statt eines Hybrid-Players entwickelte das Unternehmen eine Hybrid-Disk. Die  „Total HD“ kann sowohl in BluRay- als auch in HD-DVD-Playern abgespielt werden. Allerdings ist noch unklar, wann die ersten Total-HD-Disks auf den Markt kommen, wie viel sie kosten und vor allem ob auch andere Studios ihre Filme auf Total HD herausbringen werden.

Neue Disks mit alter Codierung

Mittlerweile tobt der Formatkrieg munter weiter, seit kurzem sind auch in Österreich zwei BluRay-Player (Panasonic, Samsung) sowie ein HD-DVD-Player (Toshiba) erhältlich. Den Geräten wird allgemein eine überragende Bildqualität attestiert – die allerdings nur so gut ist wie das Ausgangsmaterial. Da die ersten erhältlichen BluRay-Filme noch im etwas angestaubten MPEG2-Dateiformat veröffentlicht wurden, die meisten Filme auf HD-DVDs im leistungsfähigeren VC-1-Format vorliegen, hat hier HD-DVD derzeit die Nase etwas vorn. Sony, einer der Hauptunterstützer von BluRay, hat auf der CES Besserung gelobt und Filme in VC-1-Codierung angekündigt.

Der augenfälligste Unterschied der beiden Formate ist der Preis der Player: Der Samsung BD P-1000 kostet rund 1000, der Panasonic DMP-BD 10 sogar 1500 Euro. Im Vergleich dazu wirken die 650 Euro für das HD-DVD-Einsteigermodell HD E1 von Toshiba fast günstig. Ein Preisrutsch bei BluRay-Playern ist im März zu erwarten. Dann nämlich kommt die PS3 auf den Markt, die ebenfalls über ein BluRay-Laufwerk verfügt und in der Basisversion rund 500 Euro kosten soll.

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