Schaumgebremster Rundumschlag bei FPÖ-Aschermittwoch

Oberösterreichs Landesparteiobmann LHStv. Manfred Haimbuchner,Parteiobmann Vizekanzler Heinz Christian Strache und EU-Spitzenkandidat Harald Vilimsky im Rahmen des Politischen Aschermittwochs.
Oberösterreichs Landesparteiobmann LHStv. Manfred Haimbuchner,Parteiobmann Vizekanzler Heinz Christian Strache und EU-Spitzenkandidat Harald Vilimsky im Rahmen des Politischen Aschermittwochs. (c) APA/MANFRED FESL (MANFRED FESL)
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Heinz-Christian Strache bleibt beim Aschermittwoch in Ried seiner Rolle treu – wenn auch mit weniger markigen Sprüchen als noch in Oppositionszeiten.

Ried im Innkreis. Die FPÖ ist auch bei ihrem 28. Politischen Aschermittwoch in Ried ihrem Motto des verbalen Rundumschlags treu geblieben. Allerdings verabsäumte es Bundesparteiobmann Heinz Christian Strache in seiner Funktion als Vizekanzler nicht, die Regierungsarbeit vor den 2000 Fans in der Jahn-Turnhalle gebührend ins rechte Licht zu rücken. Opposition und Medien bekamen freilich wie immer ihr Fett ab.

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Wenn auch mit weniger markigen Sprüchen als vor dem blauen Regierungseintritt Ende 2017, sorgte Strache bei seinem, wie er nachgerechnet hat, 13. Auftritt in Ried doch für Stimmung im Saal. Heringsschmaus, Bier und Blasmusik taten das ihrige dazu. Die Aschermittwochsgemeinschaft bekam aufgetischt, was sie erwartete.

Da war das verbale Abwatschen der Opposition im Allgemeinen: „In den Medien reden sie ja oft von Vereinigter Opposition. Aber das ist eigentlich falsch. In Wahrheit müsste man Vereinsamte Opposition sagen“, wetterte Strache. Den Sozialdemokraten richtete er aus, dass deren Chefin Pamela Rendi-Wagner als Ärztin für Impf-Prävention, Reisemedizin und Infektionsepidemiologie vom „falschen Fach“ für die SPÖ sei. „Denn diese Partei braucht keine Schutzimpfung, sondern gehört auf die Intensivstation.“

Direkte Angriffe auf den Koalitionspartner ÖVP unterließ er – mit einer Ausnahme: EU-Spitzenkandidat Othmar Karas, der die Regierung ständig kritisiere und „jeden Tag vor der EU kniet“, werde sich „mit Sicherheit nicht mehr türkis anpinseln lassen“. Für Sebastian Kurz gab es dagegen demonstratives Lob.

Kein muslimischer Feiertag

Breiten Raum nahm erwartungsgemäß das angestammte blaue Thema Ausländer ein. Er werde aktiv keinen radikalen Islamismus dulden, warb er für die geplante Sicherungshaft für potenziell gefährliche Asylwerber. „Wir können Herbert Kickl nur Danke sagen, er ist der effizienteste Innenminister der Zweiten Republik“, rief er ins Publikum, das mit Bravorufen zustimmte.

Damit rechtfertigte er auch die Abschaffung des Karfreitags als Feiertag für Protestanten: Wäre der beibehalten worden, wäre bald auch die Forderung nach einem muslimischen Feiertag aufgetaucht. „Und einen muslimischen Feiertag will ich in Österreich niemals haben“, sagte Strache.

Nach seiner knapp einstündigen Rede standen auch heuer wieder seine Fans für ein Selfie mit dem Handy Schlange.

(APA/maf)

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