An der Hose Hoover-Fahnen

Wilder, wilder Midwest: 20 Grad und abgebrannt – mein Ausflug nach Las Vegas.

Ein jeder Cent für jeden Buchstaben, den ich mir mit diesem Text ertippe, wurde von Las Vegas aufgefressen. Alles hatte gut begonnen. Wir wollten „bigly“ gewinnen, wie es der Präsident seinem Volk versprochen hat, des Gewinnens nicht müde werden. Als wir am 28. Februar gegen zehn Uhr abends in Las Vegas landeten, hatten wir bereits einen Monat gewonnen: Im kalten Bowling Green schrieb man den 1. März. An den Gates blinkten Spielautomaten, über der Gepäckausgabe hing eine riesige Rolex. Ein junger Äthiopier fuhr uns im Taxi zum Strip, vorbei an Caesars Palace und Bellagio, an Mirage und Flamingo. Es war angenehm mild, um die 20 Grad. Palmen erfreuten mein kältegeschundenes Gemüt. Dogenpalast, Eiffelturm und Freiheitsstatue in Gehdistanz waren als touristischer Triumph zu verbuchen.

Vor vier Jahren hatte ich in Toledo, Ohio, beim Black Jack gewonnen, nachdem ich am Craps-Tisch in kürzester Zeit beinahe alles verloren hatte. Ich war stolz auf meinen ersten und bislang letzten Casinobesuch. Noch stolzer machte mich, meine Chips rechtzeitig zur Auszahlstelle getragen zu haben. Ich bin, wie ich bemerkt hatte, gefährdet. In der ersten Nacht in Las Vegas strahlte ich wieder, als ich meine wundersam vermehrten Chips über den Schalter schob und schöne frische Dollarscheine zurückbekam. Beschwingt ging ich in mein Zimmer. Das Hotel hieß nicht umsonst Treasure Island. Im Hintergrund prangte auf einem Turm der Name des Präsidenten.

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