Die "kulturelle Identität" in Zeiten des Populismus

Kulturelle Eigenschaften mit der Identität von Personen in Verbindung zu bringen sei Unsinn, sagt die Philosophin Ursula Renz.
Kulturelle Eigenschaften mit der Identität von Personen in Verbindung zu bringen sei Unsinn, sagt die Philosophin Ursula Renz.(c) Martin Siepmann / imageBROKER / (Martin Siepmann)
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Personen werden durch die kulturellen und historischen Aspekte verschiedener Lebenswelten geprägt. Doch diese sind wandelbar, ihre Identität wird nicht dadurch bestimmt.

In der Debatte über Migration, Integration und die Frage, wie viel Vielfalt eine Nation verkraftet, wird der Begriff der kulturellen Identität oft ins Spiel gebracht, wenn die Furcht vor dem Fremden aufflackert. Wer anderen eine kulturelle Identität zuschreibt, läuft Gefahr, sie auszugrenzen bzw. sich in verletzender Weise von ihnen abzugrenzen.

Die Philosophin Ursula Renz hinterfragt das gängige Verständnis von kultureller Identität: „Kulturelle Eigenschaften oder Nationalität mit der Identität von Personen in Verbindung zu bringen, ist Unsinn“, erklärt sie. „Das Konzept der Identität ist mit Blick auf Einzelmenschen sinnvoll, es kann aber nur sehr eingeschränkt auf Staaten oder Gemeinschaften übertragen werden.“

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