Die Kuh - eine Liebeserklärung
Österreichs Bio-Vorreiter Werner Lampert auf der Spurensuche nach ursprünglichen Rinderrassen - von Österreich bis Indien.

Es ist nicht weniger als eine Liebeserklärung an Rinder, die Werner Lampert in dem Vorwort zu seinem 480-seitigen Bildband "Die Kuh - eine Hommage" verfasst hat. "Ohne Rinder wird unser Leben nicht enden, aber ohne sie wird es viel, viel ärmer", schreibt der österreichische Bio-Vorreiter. Im Bild: Criollos Patagónicos im argentinischen Nationalpark Los Glaciares. Noch etwa 1000 Tiere der Rinderart soll es dort geben.
Werner Lampert GmbH, Photo Ramona Waldner

"Seit etwa 10.000 bis 12.000 Jahren leben wir Menschen mit Rindern, von Rindern und in manchen Gegenden auch für Rinder", schreibt der 72-Jährige. Im Bild: Ein Eringer, das vor allem im Schweizer Kanton Wallis beheimatet ist. Es zählt zu der kleinsten Rinderrassen Europas. Etwa 13.500 Exemplare gibt es.
Werner Lampert GmbH, Photo Ramona Waldner

In kaum einem anderen Land werden Kühe so verehrt wie in Indien: Sie gelten dort als Gottheiten. Die Harianas werden in dem südasiatischen Land nicht nur für die Milchproduktion gehalten. Der Urin der Rinderrasse soll Wunder wirken - destilliert als ayurvedisches Heilmittel.
Werner Lampert GmbH, Photo Judith Benedikt

"Mit Rindern stimmten wir die Götter gnädig, und mit Rindern eroberten wir die Welt", meint Lampert. Sagenumwoben sind die Salers in Frankreich, die der Heilige Petrus aus der Lava des damals aktiven Vulkans Cantal erschaffen haben soll. Die Milchkühe mit dem feuerroten Fell leben das ganze Jahr auf der Weide.
Werner Lampert GmbH, Photo Ramona Waldner

Auch um die Maremmanas in der südlichen Toskana ranken sich viele Legenden. Die vom Aussterben bedrohte Art ist nahe am Ur-Tier, dem Auerochsen. Es ist seit dem Mittelalter im Wilden Westen Italiens, der südlichen Toskana, heimisch.
Werner Lampert GmbH, Photo Ramona Waldner

Kritik übt Lampert an dem derzeitigen Verhältnis der Menschen zu Rindern: "Heute, am Abend der Beziehung zwischen Mensch und Rind, verdinglichen wir die Rinder. Wir machen sie zum Produktionsgegenstand". Anfang der 1990er Jahre überzeugte Billa-Gründer Karl Wlaschek auf Biolebensmittel zu setzen. Er rief 1994 die Marke „Ja! Natürlich“ mit ins Leben. Im Bild: Shorthorns, die aus der Region North Yorkshire in Großbritannien stammen.
Werner Lampert GmbH, Photo Ramona Waldner

2003 verließ Lampert den Rewe-Konzern. Seit 2006 betreut seine Beratungsagentur die Biolinie „Zurück zum Ursprung“ des Rewe-Konkurrenten Hofer. Im Bild: Sacha Ynaga, die für ihre extreme Kältetoleranz bekannt sind. Sie leben im Norden Sibiriens, wo Temperaturunterschiede von mehr als 100 Grad Celsius keine Seltenheit sind. Und dort im russischen Permafrost leben in sie an der Seite des Sacha-Volkes.
Werner Lampert GmbH, Photo Ramona Waldner

Silbriggrau glänzt das Fell des Tiroler Grauviehs, das im östlichen Alpenraum heimisch ist. Ein Großteil des österreichischen Grauvieh-Bestands wird über 1000 Metern gehalten. Die genügsamen Tiere können das ganze Jahr im Freien gehalten werden.
Werner Lampert GmbH, Photo Ramona Waldner

Die Ankole-Rinder sind das wichtigste Gut der Menschen in Uganda: Sie bestimmen den Reichtum ihrer Besitzer. Bis zu drei Tage sollen die Tiere ohne Wasser auskommen, ihre majestätischen Hörner dienen wahrscheinlich zum Temperaturausgleich in den Weideflächen nahe dem Äquator.
Werner Lampert GmbH, Photo Ramona Waldner

Der Bildband "Die Kuh - Eine Hommage" ist im Verlag teNeues erschienen. Kosten: 49,90.
Werner Lampert