Ralf Muhr: „Oft sind die Eltern ehrgeiziger als ihre Kinder“

Sportdirektor Ralf Muhr.
Sportdirektor Ralf Muhr.(c) APA/BARBARA GINDL (BARBARA GINDL)
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In der Austria-Akademie geht es neben Fußball auch um Ausbildung und Persönlichkeitsentwicklung, sagt Sportdirektor Ralf Muhr.

Mit der Eröffnung der Stronach-Akademie im Jahr 2000 setzte Austria Wien einen Meilenstein im österreichischen Fußball. Damals hatten die Wiener mit der Ausbildungsstätte in Hollabrunn ein Alleinstellungsmerkmal, waren der Zeit weit voraus. „Wir hatten das Privileg, uns die Rosinen herauszupicken“, erinnert sich Ralf Muhr im Gespräch mit der „Presse am Sonntag“. Er ist heute Sportdirektor bei den Violetten, kennt als ehemaliger Jugendcoach und späterer Leiter der Akademie den heimischen Nachwuchsbereich seit vielen Jahren. In Hollabrunn sind Talente wie David Alaba, Aleksandar Dragović, Markus Suttner oder Rubin Okotie groß geworden, Georg Margreitter (heute 1. FC Nürnberg) fand hingegen keine Aufnahme. 2009 wurde der Standort nach Zwistigkeiten geschlossen.

Heute hat die Konkurrenz aufgeholt, Fußballakademien gibt es flächendeckend in allen Bundesländern, und der Branchenprimus kommt wie bei den Profis aus Salzburg. „Das ist in Österreich State of the Art. Dort kann man aufgrund der finanziellen Möglichkeiten auch weltweit nach Nachwuchskickern suchen“, weiß der Austria-Sportdirektor. Am Verteilerkreis konzentriert man sich auf die Talente aus dem Großraum Wien. Der Austria-Nachwuchs umfasst 140 Kinder und Jugendliche und ist organisatorisch zweigeteilt: in die Jungen von U7 bis U14 und die Akademie von U15 bis U18. Alle Akademiespieler befinden sich in einem dualen System, das neben dem Fußball eine Ausbildung in der Schule oder in einem Lehrberuf umfasst. Um ihre sportliche Weiterentwicklung kümmern sich insgesamt 32 Trainer, die meisten der zwölf Fußballlehrer in der Akademie sind dort hauptberuflich tätig. Der Trainerstab, den Muhr als sportlicher Leiter selbst auswählt, ist zu 80 bis 90 Prozent schon mehrere Jahre dabei, diese Kontinuität ist dem Sportdirektor wichtig.

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