Wie man einen Pflegenotstand erzeugt, statt diesen zu verhindern

Bei den Pflegekräften des KAV brodelt es. Überlastung und das neue Besoldungsschema sorgen für Aufruhr, viele Mitarbeiter werfen das Handtuch.

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Es ist ein Dauerthema der Innenpolitik: Der drohende Pflegenotstand in Österreich und wie man diesem begegnen kann. Gleichzeitig steigt bereits jetzt durch permanenten Personalmangel der Druck auf die diplomierten Pflegekräfte, Burn-out-Fälle häufen sich. Wien, das mit dem Krankenanstaltenverbund (KAV) die größte Gesundheitseinrichtung des Landes hat, geht dabei eigene Wege – und die verursachen mehr Probleme, als sie lösen.

Letzte Woche demonstrierten Pflegekräfte der Gemeindespitäler in Wien – wenig beachtet von Politik und Medien – gegen das neue Gehaltsschema des KAV. Dieses sieht für Neueinsteiger zwar höhere Gehälter vor, wie seit langem gefordert, allerdings nur für diese. Das führt dazu, dass langgediente Diplompflegekräfte deutlich weniger verdienen als Neueinsteiger. So verdient eine OP-Schwester mit zehn Dienstjahren um netto 500 Euro im Monat weniger als ein Neuling ohne Zusatzausbildung. Dazu kommt, dass Zulagen bei Neueinsteigern pauschal und 14-mal ausbezahlt werden, bei „Alten“ aber nur nach Leistung. Das hat die SP-dominierte Gewerkschaft mit der Stadt Wien und dem KAV ausgehandelt.

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