Frauenfußball-WM: Kameruns Verzweiflung mit dem Video-Schiedsrichter

Kameruns Spielerinnen und die Schiedsrichterin
Kameruns Spielerinnen und die SchiedsrichterinREUTERS
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Nach mehreren Entscheidungen gegen sie waren die Afrikanerinnen kurz davor, das Spiel abzubrechen. Frankreich stieg nach Verlängerung gegen Brasilien auf.

Mit Nachspielzeiten von zweimal über neun Minuten war es womöglich die längste Partie der WM-Geschichte: England bezwang in Valenciennes Kamerun mit 3:0 (2:0). Stephanie Hougton (14.), Ellen White (45.+4) und Alex Greenwood (58.) schossen die Lionesses ins Viertelfinale, in dem es am Donnerstag gegen Norwegen geht. 

Aufgrund zahlreicher Entscheidungen, die nach einer Video-Überprüfung gegen Kamerun ausfielen, fühlte sich die afrikanische Mannschaft so ungerecht behandelt, dass sie mit einem Spielabbruch drohte. Erst nach minutenlanger Unterbrechung wurde das Spiel fortgesetzt. Im Kabinengang soll es danach zu tumultartigen Szenen und heftigen Vorwürfen der Kamerunerinnen gekommen sein. Damit setzten sich die Diskussionen um den Videobeweis bei der Frauen-WM fort.

In der zweiten Hälfte wurde auf Intervention von Dankert das mögliche 1:2 Kameruns durch Ajara Nchout (48.) wegen Abseits aberkannt. Wieder folgten von den Afrikanerinnen heftige Proteste, Spielführerin Onguene musste ihre Kolleginnen erneut überzeugen, weiterzuspielen. Noch zwei weitere Male schaute sich Qin strittige Szenen in der Review Area an. Wegen der häufigen Einschaltung des Video-Assistenten (VAR) gab es am Ende beider Hälften jeweils eine lange Nachspielzeit. Die Brutto-Spielzeit lag am Schluss bei weit über 100 Minuten.

Frankreich mit Mühe weiter

Kapitänin Amandine Henry hat Frankreichs Frauen bei der Heim-Weltmeisterschaft weiter geschossen. Die 29-Jährige bescherte der Mannschaft von Trainerin Corinne Diacre mit ihrem Treffer in der 107. Minute am Sonntag in Le Havre in der Verlängerung den knappen 2:1 (1:1, 0:0)-Sieg gegen Brasilien.

Vor rund 25.000 Zuschauern gingen die Französinnen im Achtelfinale gegen Marta und Co. durch Valerie Gauvin in Führung (52.). Kurz darauf bewahrte Torhüterin Sarah Bouhaddi ihr Team mit einer Glanzparade zunächst vor dem Ausgleich, ehe Thaisa (63.) doch noch das 1:1 erzielte. Henry sorgte dann für grenzenlosen Jubel im Stade Oceane. Frankreich spielt in der Runde der letzten acht gegen Spanien oder Titelverteidiger USA, die am Montag (18.00 Uhr) in Reims aufeinandertreffen.

Frankreich jubelt
Frankreich jubeltAPA/AFP/FRANCK FIFE

(APA)

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