Anschlag auf Strache geplant?

Auf den früheren Vizekanzler Heinz-Christian Strache soll ein Terroranschlag geplant gewesen sein.
Auf den früheren Vizekanzler Heinz-Christian Strache soll ein Terroranschlag geplant gewesen sein.(c) REUTERS (LEONHARD FOEGER)
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Ein Drogendealer soll einem V-Mann Geld für einen Anschlag auf den damaligen Vizekanzler versprochen haben.

Wien. Auf den früheren Vizekanzler Heinz-Christian Strache soll ein Terroranschlag geplant gewesen sein. Entsprechende Verdachtsmomente sollen aus einem bisher geheimen Verschlussakt der Justiz hervorgehen. Das berichtet der „Kurier“ unter Verweis auf gut informierte Kreise.

Als möglicher Drahtzieher des Attentats wird Bujar B. genannt. Dieser soll im Vorjahr in Wien wegen eines Suchtgiftdelikts, wegen Besitzes einer illegalen Faustfeuerwaffe und einer weiteren verbotenen Waffe in Untersuchungshaft gesessen sein. Er wurde mittlerweile zu einer unbedingten Haftstrafe verurteilt. Doch zu B. soll es auch noch einen weiteren Ermittlungsakt der Staatsanwaltschaft Wien geben. Demnach steht B. im dringenden Verdacht, am 26. September 2018 versucht zu haben, eine Vertrauensperson dazu zu bestimmen, den Vizekanzler Heinz-Christian Strache durch Anbringen einer Autobombe zu töten. Dazu soll B. den V-Mann wiederholt aufgefordert und ihm dafür 100.000 Euro geboten haben.

B. soll mit dieser Tat eine „anhaltende Störung des öffentlichen Lebens“, „eine Einschüchterung der Bevölkerung“ und „die Erschütterung der politischen Grundstrukturen der Republik Österreich“ bezweckt haben, heißt es laut den Akten.

Für die Staatsanwaltschaft steht B. „im dringenden Verdacht das Verbrechen der versuchten Bestimmung zum Mord als terroristische Straftat begangen zu haben“. Der V-Mann soll B. schwer belastet haben. B. soll gewusst haben, wo die Familie Strache ihre Autos parkt. Offenbar gab es Ende April/Anfang Mai deshalb eine Hausdurchsuchung.

Anwalt: Kein politisches Motiv

Vertreten wird der Verdächtige vom Wiener Anwalt Wolfgang Blaschitz. „Die Vorwürfe gegen meinen Mandanten sind völlig absurd und aus der Luft gegriffen“, erklärt er. Das zeige schon die Tatsache, dass er nach Bekanntwerden nicht einmal in Untersuchungshaft genommen wurde. Sein Mandant sei „ein Gastronom mit einem kleinkriminellen Hintergrund, aber kein Terrorist. Er hatte auch nie ein Problem mit Strache“, sagte Anwalt Blaschitz. Daher fehle auch jegliches Motiv. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.06.2019)

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