Leben auf Mars länger möglich als gedacht

Planet wurde 700 Millionen Jahre eher lebensfreundlich.

Ob auf dem Roten Planeten je Leben existiert hat – oder gar immer noch existiert –, ist nach wie vor ungeklärt. Erst kürzlich registrierte der Mars-Rover Curiosity überraschend hohe Methanwerte, die ein Hinweis auf Mikroorganismen sein könnten. Theoretisch möglich ist es allemal, der Mars befindet sich in einer für Leben geeigneten Entfernung zur Sonne und könnte in seiner Vergangenheit eine dichte Atmosphäre besessen haben, die das Klima stabilisiert und flüssiges Wasser zugelassen hätte. Ein internationales Forscherteam, an dem auch Julia Walter-Roszjár vom Naturhistorischen Museum beteiligt war, konnte nun in der Fachzeitschrift Nature Geoscience(24. 6.) zeigen, dass sich solch lebensfreundliche Bedingungen 700 Millionen Jahre früher eingestellt haben könnten, als zuvor angenommen.

Meteoriten geben Auskunft

Für die Planetenbildung sind massive Einschläge großer Körper aus dem All unumgänglich. Damit aber auf einem Himmelskörper Leben entstehen kann, muss das kosmische Bombardement abnehmen. Bisher gingen Forscher davon aus, dass es sowohl auf der Erde als auch auf dem Mars vor ca. 3,8 Milliarden Jahren ruhiger wurde.

Extrem seltene Meteoritfragmente, die von dem Roten Planeten stammen und in Marokko einschlugen, zeichnen ein anderes Bild: Anhand der Mikrostruktur kleiner Mineralkörner und der Umgebung im Gestein sei davon auszugehen, dass sie seit rund 4,5 Millionen Jahren wenig Veränderung erfahren haben, so Walter-Roszjár. „Das heißt, das Leben auf dem Mars hätte eventuell schon früher gezündet worden sein können.“ Die Erde wiederum bot solche Bedingungen aufgrund des Bombardements erst rund eine halbe Milliarde Jahre später. (APA/däu)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.06.2019)

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