Samsung-Chef über Galaxy Fold Katastrophe: "Ich habe es durchgedrückt, obwohl es noch nicht fertig war"

APA/AFP/GETTY IMAGES/JUSTIN SULL
  • Drucken

Anfang Mai hätte das erste biegsame Smartphone auf den Markt kommen sollen. Das 2000 Euro Handy musste zurück in die Entwicklung. Ein neuer Launch-Termin ist nicht in Sicht.

Nach Jahren der schrittweisen Entwicklung bahnte sich eine echte Revolution am Smartphone-Markt an. Ein Gerät, das sich falten lässt und somit Tablet und Handy in einem wird. Samsung wäre der erste Hersteller geworden, der ein solches Gerät auf den Markt bringt. Die Vorbereitungen liefen gut, die Präsentationen vielversprechend. Dann wurden die ersten Galaxy Fold an Journalisten und Influencer ausgeteilt. Eine beispiellose PR-Katastrophe nahm ihren Lauf. Das Gerät wurde eingezogen und der Marktstart verschoben.

Staub und kleine Schmutzpartikel fanden zu leicht einen Weg unter das Display. Die Scharniere wurde schnell als schuldiges Element identifiziert. Im Nachhinein ist man immer schlauer.

>>> Samsung lässt Analyse des Galaxy Fold löschen

Samsung-Chef DJ Koh erklärte in einem selten offenen Interview mit dem Independent, dass der abgesagte Launch "peinlich" war und übernimmt dafür auch die volle Verantwortung: "Ich habe es durchgedrückt, obwohl es noch nicht fertig war".

Das 2000 Euro Device wurde zwar 200.000 Mal gefaltet, um die Ausdauer und Belastungsfähigkeit des biegsamen Oled-Bilschirms zu testen. Aber unter Laborbedingungen, ohne Staub und Einflüsse von außen. Dies sollte sich später rächen. Auch, dass eine weitere Folie am Smartphone angebracht war und von ersten Testern abgezogen wurde, ruinierte das Gerät. Die vermeintliche Schutzhülle ist elementarer Bestandteil des Display-Panels, das aus mehreren Schichten besteht.

>>> Die Smartphone-Zukunft ist faltbar und teuer

Doch die Einsicht und Offenheit ist nur ein charmanter Versuch davon abzulenken, dass es anscheinend noch immer keine massentaugliche Lösung für das Fold-Problem gibt. Denn auch wenn Koh klare Worte fand, zu einem neuen Marktstart konnte und wollte er noch nichts sagen.

Wann und ob das 2000 Euro teure Gerät überhaupt noch auf den Markt kommt, bleibt abzuwarten. Klar ist, dass Samsung es sich nicht leisten kann, sich noch einmal die Finger zu verbrennen.

>>> Independent

(bagre)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.