Rom, du alte Verführerin!

Simon Strauß sucht in der Ewigen Stadt nach Sinn und Ordnung unseres Daseins.

Nur wenigen Autoren gelingt es, mit ihrem Sound die Tonlage einer ganzen Generation zu treffen. Der 1988 in Berlin geborene Simon Strauß gehört zweifelsohne dazu. Bereits sein kontrovers diskutiertes Debüt, „Sieben Nächte“, sprüht vor hellsichtigen Eindrücken im Schatten der großen Orientierungslosigkeit unserer Tage. Nun, in seinem elanvollen zweiten Werk, „Römische Tage“, befinden wir uns nicht mehr im Irgendwo, sondern in der Ewigen Stadt Rom, jener Femme fatale, die den Ich-Erzähler voll und ganz in ihren Bann zieht. Es ist ein pulsierender Sehnsuchtsort zwischen dekadenten Partypolonaisen und antikem Pathos, eben ein ganz eigener Kosmos „jenseits aller Wirklichkeit“.

Und erneut geht es bei Strauß' taumelndem Ich, das in einem Zimmer gegenüber der Casa di Goethe eine Auszeit nimmt, um alles: um die Selbstfindung, die augenblicklich entflammende Liebe zu einer jungen Frau, Herzschmerzen, den Glauben an Gott, die Unsterblichkeit der Seele und intensive Gefühlserfahrungen. Wogegen der 1988 geborene Autor und einflussreiche Theaterredakteur der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ anschreibt, sind die Abgestumpftheit, die Leere und gleichzeitige Übersättigung der Gesellschaft. Der Erschlaffung der Spätmoderne setzt er das Ringen um existenzielle Fragen entgegen.

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