Management im Kopf

Der gute Mensch, die schlechten Leut´…?

Folge 161. Management in komplexen Systemen: Das Gute hilft nicht immer.

„An jed’n kummt zruck, was er aungricht hot…“ Der österreichischen Volksseele ist das kybernetische Gesetz der Zirkularität eng vertraut, zumindest in seiner Bedeutung: „Jeder Wirkung folgt eine Rückwirkung“. Um das Systemische am Systemischen deutlich zu machen, zog Heinz von Foerster gerne das Funktionsprinzip der Zirkularität heran, das grundlegende kybernetische Gesetz des Funktionierens. Mit dem religiösen oder esoterischen Glauben, wer Gutes tue, würde dafür belohnt, hat es nichts zu tun. Keine Anleitung fürs Böse, aber eine Einladung zum Differenzieren…

Ohne Aussicht

Das Scheibenwasser unter der Motorhaube war seit einigen Kilometern leer, die Windschutzscheibe so verdreckt, dass er am Pannenstreifen halten musste. Nach längerem Suchen im Wageninneren war klar, er konnte die Scheibe nur mit der Bluse putzen, die seine Frau gestern aus der Reinigung geholt hatte. Sie hing noch in ihrer Folie beim linken Rücksitz. Der Zweck heiligt die Mittel, sagt man. Vielleicht gibt es auch Mittel, die einen Zweck heiligen. Mit einem Einzelstück einer berühmten Designerin aus feinster Seide wischt man nicht alle Tage den Dreck von einer Autoscheibe. Das nur nebenbei. So sauber die Scheibe durch die Bluse werden konnte, so dreckig wurde die Bluse von der Scheibe. Es gibt keine Wirkung ohne Rückwirkung. Das ist das Gesetz der Zirkularität.

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