Joker Edtstadler: Warum eigentlich?

Die Presse/Clemens Fabry
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Sebastian Kurz schickt zu einem TV-Duell eine Vertretung: Karoline Edtstadler. Dabei kandidiert sie gar nicht bei der Nationalratswahl.

Der ORF macht die Regeln, und die ÖVP hält sich daran: So gesehen ist es eigentlich nicht besonders außergewöhnlich, dass die Volkspartei bei den TV-Konfrontationen vor der Nationalratswahl einmal einen Joker zieht - und statt Parteichef Sebastian Kurz eine Vertretung ins Fernsehstudio schickt. Es ist die Auswahl, die überrascht: Nicht Elisabeth Köstinger, Listenzweite und Ex-Umweltministerin, wird vor der Kamera diskutieren. Sondern Karoline Edtstadler, ÖVP-Delegationsleiter in Brüssel.

Wahlkampferfahrung kann man Edtstadler nicht absprechen: Immerhin wurde sie schon im EU-Wahlkampf zum Joker ernannt. Damals debattierte sie statt des ÖVP-Spitzenkandidaten Othmar Karas mit Harald Vilimsky von der FPÖ. Auch dieses Mal hat man sich einen rauen Diskussionsgegner ausgesucht: Edtstadler soll im Duell gegen Peter Pilz von der Liste Jetzt antreten.

Aus ÖVP-Sicht ist die Taktik verständlich: Der Kanzlerkandidat Sebastian Kurz will nicht mit dem Ein-Prozent-Umfragewerte-Kandidaten Pilz auftreten. Als Zuseherin fragt man sich aber: In welcher Rolle tritt Edtstadler auf? Spricht sie als türkise EU-Politikerin oder als Ministerin in spe? Ebnet die ÖVP ihr einen neuen Karriereweg, da der EU-Kommissarinnenposten in die Ferne gerückt ist? Die Fragen werden hoffentlich beantwortet. Am besten gleich auf Sendung, beim Duell gegen Peter Pilz.

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