Wieso werden laute Telefonate in der Öffentlichkeit als so lästig empfunden? US-Forscher haben eine Erklärung und meinen, dass Handy-Gespräche im Auto sogar am Beifahrersitz gefährlich sind.
Fremde Handy-Telefonate in der Öffentlichkeit mithören zu müssen, ist lästig. In Graz führte das vor zwei Jahren sogar zu einem Benutzungsverbot von Mobiltelefonen in öffentlichen Verkehrsmitteln. Warum aber fühlt man sich durch Gespräche am Handy so besonders belästigt? Mit dieser Frage haben sich Forscher der Cornell University im US-Bundesstaat New York auseinandergesetzt.
Der Grund dafür ist einfach, dass Dialoge, bei denen man nur einen Gesprächspartner hört, viel schneller die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Mitautorin Lauren Emberson erklärt, dass es beinahe unmöglich ist solche "halben Dialoge" zu ignorieren. Das liege daran, dass Menschen grundsätzlich versuchen Gesprächsfetzen zu interpretieren und zu raten, wie die Konversation weitergeht. Hört man allerdings nur die Hälfte, ist das kaum möglich und erfordert dadurch die gesamte Aufmerksamkeit des Mithörers. Deshalb seien Handys beim Autofahren selbst dann gefährlich, wenn sie nur vom Beifahrer benutzt werden.
Für die Studie mussten 41 Studenten Konzentrationsübungen durchführen während sie einmal einem Dialog und einmal nur einem halben Dialog zuhörten. Wenn nur einer der Dialog-Partner zu hören war, machten die Studenten mehr Fehler. Die Studie wird im Magazin "Psychological Science" veröffentlicht.
(Red. )