EXPO 2020: Ein Oase in der Wüste für innovative Ideen

(C) Bagienski
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Der Österreich-Pavillon bei der Weltausstellung in Dubai verbindet traditionelle arabische Architektur mit österreichischem Know-how zu einer ausdrucksstarken Synthese.

Künstliche Inselwelten, Wolkenkratzer, Einkaufszentren: Dubai ist weltweit für einmalige Bauprojekte bekannt. Bei der EXPO 2020 kommt ein ganz besonderes Gebäude hinzu: Der Österreich-Beitrag zur Weltausstellung präsentiert das Land in einem ungewöhnlichen Setting und bietet damit die ideale Plattform, um die Siegerprojekte beim Call 4 Projects von Wirtschaftsministerium und Wirtschaftskammer gebührend zu präsentieren. Auf dem 2400 Quadratmeter großen Grundstück erheben sich unzählige Kegeltürme: Sie werden in unterschiedlichen Höhen abgeschnitten, wodurch sich verschieden große Lichtöffnungen ergeben. Eine Architektur, die auffällt, zum Nachdenken anregt und in Erinnerung bleibt.

Ressourcen schonen

Die Basis des Pavillon-Konzeptes von querkraft architekten, das sich in einem spannenden Wettbewerb gegen eine Reihe andere Projekte durchsetzen konnte, bildet der respektvolle Umgang mit Ressourcen, bei dem traditionelle Baumethoden mit österreichischem Engineering kombiniert werden, erzählt querkraft architekten-Projektleiter Clemens Russ. „Anstatt im Rennen um „höher, schneller, weiter“ mitzuspielen, wollten wir den lokalen Kontext in einer globalisierten Welt als Chance aufzeigen – und das hebt uns ein wenig von umgebenden Konzepten ab.“

Und zwar nicht nur am Areal der Weltausstellung: Bauprojekte in Dubai sprechen oft vor allem Emotionen an, während die Räson etwas auf der Strecke bleibt – so ist eine Skihalle in der Wüste kein Leuchtturmprojekt für Nachhaltigkeit. Das ist beim Österreich-Pavillon bewusst anders. In Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro P. Jung und dem Technischen Büro Obkircher plus wurde ein Konzept der Innenraumklimatisierung mit natürlichen Mitteln entwickelt. Tradierte Prinzipien arabischer Architektur werden mit österreichischem Know-how neu interpretiert und zu einem eindrucksvollen Beispiel eines Gebäudes „optimized to the max“ kombiniert: Nachtlüftung entwärmt die Baumassen aus Beton und Lehm, die besondere Turmarchitektur sorgt für behagliche Luftbewegung, geschützte Innenhöfe werden durch schattenspendende Bäume und Wassernebel zu kühlen Oasen – und das Tageslicht dringt durch die Türme tief, aber reduziert in das Gebäude. Der minimale verbleibende Kühlbedarf wird über PV und Solar Assisted Cooling bereitgestellt. Sein statt Schein: Das Gebäude bietet Innenraumkomfort zur Nullenergiebilanz und eine Reduktion des gesamten Energieverbrauchs inklusive aller Hilfsfunktionen um 70 Prozent gegenüber einem vergleichbaren konventionellen Gebäude.

Nicht nur auf das Raumklima, sondern auch auf das zwischenmenschliche Klima wurde beim Konzept Wert gelegt. Der Pavillon setzt sich zum Ziel, das Erlebnis nicht im Gebäude stattfinden zu lassen, sondern selbst zum Erlebnis zu werden.

Sensibilisierung als Strategie

Der Österreich-Pavillon wird somit ein Ort des Innehaltens, des Bewusstsein-Schaffens, der Sensibilisierung der Umwelt gegenüber und ein Ort der Interaktion. Neben dem Einsatz höchster digitaler Technologie und innovativer Lösungen, entwickelt von österreichischen Unternehmen, ermöglicht der Österreich-Pavillon die Erweiterung der menschlichen Sinne.

Klima wird zum Generalthema: es wird hörbar, sichtbar, fühlbar, riechbar – erlebbar. Der Pavillon bietet Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, in einen Dialog mit der Umwelt, mit Menschen, mit Österreich und dem Pavillon zu treten. „Nur wer die Notwendigkeit der Sensibilisierung gegenüber unserer Umwelt erkennt, ist in der Lage, Veränderungen zu schaffen“, resümiert Russ: „Der Pavillon eröffnet neue Ebenen und schafft so die Möglichkeit für Denkansätze und den Dialog zwischen einander.“

Impressum:

„Expo 2020“ beruht auf einer Medienkooperation mit „Die Presse“ und entstand mit finanzieller Unterstützung der Wirtschaftskammer Österreich

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