Statt Park Parkplatz?

In Innsbruck geben die Grünen den Ton an, was nicht unweigerlich zu „grünen“ Lösungen führt. Die Hofgarten-Gärtnerei soll einem asphaltierten Busparkplatz weichen – damit schwindet die Chance auf Klimakühlung für die Innenstadt.

In der letzten Nationalratssitzung vor der Nationalratswahl 2019 wurde die Ausrufung des Klimanotstands für Österreich beschlossen – einstimmig. Eine gute Sache, denn der Klimanotstand ist ein wichtiges politisches Statement. Es zeigt, dass die Klimakrise wahrgenommen wird und – wie in einem Notstand üblich – Maßnahmen ehestmöglich einzuleiten sind. Die Möglichkeit, eine solche Maßnahme rasch auf den Weg zu bringen, hatten die Abgeordneten gleich in ebendieser Sitzung. Es wurde ein Antrag eingebracht, der forderte, dass vor jeder geplanten Oberflächenversiegelung auf Grundstücken im Besitz oder Teilbesitz des Bundes ein Klimacheck durchzuführen wäre. Also bevor bioaktive Bodenoberfläche abgetragen und mit harten baulichen Materialien befestigt wird, wäre die Auswirkung auf das Mikroklima zu prüfen. Der Antrag wurde abgelehnt. Erstaunlich, denn steigende Temperaturen im Klimawandel machen uns zu schaffen, und ausuferndes Betonieren und Asphaltieren ist einer der erwiesenen Turbo-Temperaturkatalysatoren.

Hintergrund des abgelehnten Antrags ist ein Anlassfall, der skurrilerweise gerade in jener Stadt für Klimaalarm sorgt, die mit ihrem grünen Bürgermeister Georg Willi als erste Landeshauptstadt Österreichs den Klimanotstand ausgerufen hat. Es handelt sich um Innsbruck, Hauptstadt Tirols – eines Landes, das sogar noch weiter gegangen ist und beschlossen hat, den Klimaschutz als hoch prioritär in der Landesverfassung zu verankern. Vorausschauend, denn von nun an muss jedes Projekt in Tirol auf seine Klimabilanz geprüft werden.

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