Hollywood-Groupies müssten vor Neid erblasst sein über einen bleichen Teenager, der durch ein Sit-in zur globalen Ikone geworden ist.
Hollywood-Groupies müssten vor Neid erblasst sein über einen bleichen Teenager, der durch ein Sit-in zur globalen Ikone geworden ist. Sie fragen sich: Was hat sie, was ich nicht habe? Womöglich werden Zöpfe, unprätentiöse Allzweck-Klamotten und der missionarische Impetus der Weltretterin zum neuesten Schrei auf dem Sunset Boulevard, in Beverly Hills und Malibu.
Greta Thunbergs VIP-Programm jüngst in Los Angeles hat Missgunst geweckt: Abhängen mit Leonardo Di Caprio, Herumcruisen mit Arnold Schwarzenegger in Santa Monica – auf dem Rad, versteht sich, nicht mit dem auf Elektromotor umgerüsteten Hummer. Große Ehre. Doch Gretas großes Problem – eine Mitfahrgelegenheit für eine Atlantiküberquerung – konnten auch die umweltbewegten Stars nicht lösen. Wie kommt sie nur zeitgerecht und ökologisch korrekt zur UN-Umweltkonferenz, die kurzfristig von Santiago de Chile nach Madrid verlegt worden ist?
Nur zu gern hätten ihr die Filmhelden ihre Privatjets zur Verfügung gestellt. Doch: No way. Ein Ozeandampfer wie die Titanic? Ebenfalls ein No-Go. Im Notfall bleibt nur ein Wundermittel – eine Zuschaltung via Skype. Wo sonst, wenn nicht in Hollywood, waren also Superhelden gefragt, Leute wie Captain Kirk oder Mister Spock: „Beam her up and over, Scotty!“ (vier)
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("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.11.2019)