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Landeskrankenhaus Hohenems

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Im Landeskrankenhaus Hohenems werden Menschen mit Behinderung ganz gezielt nach Talenten und Fähigkeiteneingesetzt und sorgen somit für ein besseres Betriebsklima im gesamten Krankenhaus.

Im LKH Hohenems sind die operative Tagesklinik, das Zentrum für konservative Medizin, die Lungenheilkunde sowie Vorarlbergs einzige Palliativstation und weitere medizinische Fachbereiche mit Alleinstellungsmerkmal mit sieben Fachabteilungen und 146 Betten situiert.

Menschen mit Beeinträchtigung werden im Landeskrankenhaus Hohenems schon seit Jahrzehnten integriert. Derzeit sind es 17 von insgesamt 420 Mitarbeitern.

Vorbildfunktion

Die Zielgruppen weisen unterschiedliche Handicaps auf, zum Beispiel Trisomie 21, Beeinträchtigung durch onkologische Erkrankung, kognitive Minderentwicklungen, Sehstörungen, neurologische Erkrankungen, also Menschen im Rollstuhl, sowie auch psychiatrische Krankheitsbilder.

„Die Herausforderungen sind sehr vielfältig. Das Wichtigste dabei ist die positive Einstellung aller beteiligten Mitarbeiter und Führungskräfte, die sich Zeit für das Thema nehmen“, sagt Pflegedirektor Arno Geiger. „Wichtig ist aber auch, gute Mentoren für die Begleitung zu finden.“

Integriert wird auf verschiedensten Ebenen. Über Institute, die Arbeitsplätze vermitteln für Menschen mit Beeinträchtigung. Über Schicksale von Personen, die aufgrund ihrer Krankheit Beeinträchtigung erlangen und wieder in den Arbeitsprozess integriert werden. Über Kommunikationsprozesse im Unternehmen werden für verschiedenste Personen mit verschiedensten Beeinträchtigungen Arbeitsplätze gesucht. Aufgrund von verschiedenen Auszeichnungen und des Rufs als Vorbild in dem Bereich wird das Landeskrankenhaus Hohenems oft als Betrieb ausgewählt.

Richtiges Mindset

Der Prozess der Integration von Menschen mit Beeinträchtigung erfolgt strukturiert. „Unsere Mitarbeiter werden regelmäßig in Bezug auf das Thema sensibilisiert“, erklärt Geiger. „Das Programm wird ständig ausgebaut.“

Im Landeskrankenhaus legt man großen Wert auf Offenheit gegenüber Behinderungen – bei der Unternehmensspitze beginnend. Das Umfeld zeigt sich angetan. „Die anfängliche Skepsis ist einer Begeisterung gewichen“, sagt Geiger. „Diese Menschen mit Beeinträchtigung sind nicht mehr wegzudenken.“ Der Pflegedirektor beobachtet, dass die Selbstzufriedenheit der gesunden Mitarbeiter durch die Anwesenheit der Menschen mit Behinderung steigt und es zur Selbstverständlichkeit wird, die Talente der Beeinträchtigten zu fördern.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.11.2019)

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