Finanzminister

Martín Guzmán, Argentiniens großer Unbekannter

Der 37-jährige Martín Guzmán (Bildmitte) stand in der zweiten Reihe der Ministerriege, die am Freitag präsentiert wurde. Der neue Finanzminister ist wenigen bekannt, dürfte aber bald in aller Munde sein.
Der 37-jährige Martín Guzmán (Bildmitte) stand in der zweiten Reihe der Ministerriege, die am Freitag präsentiert wurde. Der neue Finanzminister ist wenigen bekannt, dürfte aber bald in aller Munde sein. (c) REUTERS (AGUSTIN MARCARIAN)
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Kaum einer in Argentinien kannte den 37-jährigen Martín Guzmán, bevor er vergangenen Freitag als neuer Finanzminister präsentiert wurde. Heute tritt der ehemalige Assistent von Nobelpreisträger Stieglitz sein Amt an.

Buenos Aires. Über diese Personalie war seit Wochen spekuliert worden. Mehr als zehn prominente Ökonomen waren für den Job gehandelt worden, einige mit eher orthodoxer Weltsicht und guten Verbindungen an Wall Street und andere mit unkonventionellen Ansichten und Vorleben in den zwölfeinhalb Jahren der Regierung des Ehepaars Kirchner. Als nun am vorigen Freitagabend Argentiniens neuer Präsident seine Ministerriege vorstellte, saß in der zweiten Reihe ein junger Mann mit Vollbart, der im Wirtschaftsleben der Republik noch nie eine Rolle gespielt hatte. Er ist der neue Finanzminister. Er soll sein Land vor dem neunten Staatsbankrott seiner Geschichte bewahren. Er heißt Guzmán, Martín Guzmán.

Ein Unbekannter, selbst für viele informierte Argentinier. Die wenigsten Journalisten kannten bislang überhaupt seine Stimme, was nicht nur an seinem jugendlichen Alter von 37 Jahren liegt, sondern auch daran, dass er die letzten zehn Jahre in New York lebte und arbeitete. Allerdings nicht an der Wall Street. Sondern am - auch ideologisch - anderen Ende Manhattans, etwa 140 Straßenblocks nördlich. Sein bisheriges Büro gehört zur Columbia University, wo der Nobelpreisträger Joseph Stieglitz lehrt und forscht.

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