Der Drachenbrunnen in Versailles auf einer zeitgenössischen Darstellung.
Geschichte

Historische Großprojekte mit langer Bauzeit

Bei ambitionierten Projekten sind lange Bauzeiten normal - doch nicht alle Auftraggeber bekamen ihre fertigen Werke je zu Gesicht.

Ist bei einem Fertigteilhaus einmal der Keller ausgehoben, dann erfolgt der Transport der Bauelemente zur Baustelle und deren Montage häufig an einem einzigen Arbeitstag. Spätestens am zweiten Tag wird das Dach montiert. Zeitmäßig ein Wimpernschlag, wenn man die Abwicklung mit anderen geschichtlichen Bauvorhaben vergleicht. Die dauerten so lange, dass sie der Auftraggeber gar nicht mehr fertig zu Gesicht bekam. Einige Beispiele:

► Schloss Versailles. Ludwig XIII. fing zunächst klein an und ließ ein schmuckes Jagdhaus erbauen. Da es nicht einmal Platz für die Königin bot, wurde es häufig als Kartenschloss verspottet. Das schien dem Regenten aufzustoßen, denn von 1631 bis 1634 erweitere er die Hütte zu einem imposanten, dreiflügeligen Jagdschloss, das für seine Zeit besonders groß war und als Vorbild für viele weitere Schlösser diente.

Richtig krachen ließ es dann 1668 sein Nachfolger Ludwig der XIV – der Sonnenkönig. Sechs Jahre dauerte es um aus dem Jagdschloss einen Prachtbau zu kreieren. So gewaltig, dass Versailles 1677 zum Regierungssitz erkoren wurde. Damit der auch zukünftig die kaiserliche Größe präsentiert, wurde das Schloss in weiterer Folge noch ausgebaut. Der Hauptteil der Bauarbeiten wurde 1689 – noch während der Regentschaft des Sonnenkönigs – abgeschlossen. Lediglich die Arbeiten am stadtseitig gelegenen Trakt wurden aufgrund von Kriegen eingestellt. Diverse Umbauarbeiten und kleinere Erweiterungen erfolgten später. Bis diese fertig waren, hatte Frankreich dann schon seine erste Republik. Zumindest kurzfristig.

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