Die Regierung nimmt in Krisenzeiten symbolische Anleihen bei Mitterrand, Schröder – und ja, auch Faymann.
Da war sie wieder, „die Politik der ruhigen Hand“. Gesundheitsminister Rudolf Anschober hatte sich am Dienstag dieses Sprachbilds bedient, um darzulegen, wie sich eine Regierung in Zeiten der Coronakrise zu verhalten habe.
Das weckte Erinnerungen. An den ehemaligen deutschen Kanzler Gerhard Schröder zum Beispiel, der sein ökonomisches Vorgehen im Jahr 2000 als „Politik der ruhigen Hand“ umschrieben hatte. In etwas abgewandelter Form griff im Nationalratswahlkampf 2013 auch Werner Faymann darauf zurück. „Stürmische Zeiten. Sichere Hand“ war auf den SPÖ-Plakaten zu lesen, nachdem Österreich die Finanz- und Wirtschaftskrise einigermaßen gut überstanden hatte.