Elf Jahre Presse am Sonntag

Michael Niavarani: „Auf der Couch liegend Leben retten“

Michael Niavarani ist überzeugt: „Nach dem Schock kommt eine Wiedergeburt der Vernunft.“
Michael Niavarani ist überzeugt: „Nach dem Schock kommt eine Wiedergeburt der Vernunft.“Jan Frankl/OTS/picturedesk.com
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Der zum „lustigsten Österreicher“ gewählte Michael Niavarani über Sex, Schockstarre, Solidarität und sein neues Soloprogramm – mit dem er am ersten Tag „danach“ auftritt.

Die Welt ist im Ausnahmezustand. Du hast auf Facebook um drei Uhr früh dem „Oaschloch-Virus“ den Kampf angesagt und gemeint, wir werden das locker hinkriegen. Sind das die ernsthaften Gedanken eines Komikers?

Michael Niavarani: Das sind Gedanken, die jetzt wahrscheinlich jeder hat. In jener Nacht waren sehr viele Menschen wach – das war kurz nachdem uns die Regierung mitteilte, wir sollen zu Hause bleiben.

Wir sind in einer Schockstarre. Ein Virus bringt das öffentliche Leben zum Stillstand. Albert Camus sprach von der befreienden Pest. Hat diese Situation auch positive Aspekte?

Es fühlen sich alle Beschlüsse ein wenig nach Polizeistaat an – aber, und das ist positiv, wir sind jetzt durch Untätigkeit tätig. Ich empfinde es als aktiv, wenn ich daheim bleibe. Weil ich weiß, ich stecke mich nicht an – und vor allem, ich stecke niemand anderen an. Die Situation hat zwei positive Aspekte: Wir sehen jetzt, wie schnell man auf´s Fliegen verzichten kann, und wir verlangsamen automatisch den Klimawandel: Im Hafen von Triest schwimmen wieder Delfine und das Wasser in den Kanälen von Venedig ist glasklar.

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