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Hohe See, tiefer Kapitän

Es ist eher selten, dass ein Autor zwei Bücher gleichzeitig auf den Markt bringt. Dave Eggers tut das: die groteske Parabel „Der größte Kapitän aller Zeiten“ sowie den in sandigen Gefilden angesiedelten Roadmovie-Roman „Die Parade“, der dem Begriff Entwicklungsroman neue Bedeutung gibt.

Zeitgleich erscheinen Dave Eggers' groteske Parabel „Der größte Kapitän aller Zeiten“ sowie der Roadmovie-Roman „Die Parade“. Darin soll der Pedant Vier mit seinem Kollegen Neun – einem Vertreter der Fraktion „Locker vom Hocker“ – in einem Staat nach einem Bürgerkrieg eine 230 Kilometer lange Straße asphaltieren, die den armen Süden mit dem reicheren Norden verbindet. Danach will der Präsident eine Parade abhalten zur Feier der Einheit des Landes.

Das für einen Baumulti werkende Duo ist recht kontrovers. Man stelle sich eine MA-24-Folge mit Roland Düringer als Ingenieur Breitfuss und Alfred Dorfer als „Mike“ Weber in einem südlichen Entwicklungsland vor. Dass die beiden Helden hier keine Namen tragen, sondern nur eine Zahl, liegt an den Geschäftsusancen des Konzerns. Sollten sie entführt werden, soll weder Pass noch Name auf ihre Identität hindeuten – und so etwaige Lösegeldforderungen verhindern.

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