Lokale Lieferanten

Modell stehen und ausliefern: Unterwäsche per Fahrradkurier

Enna Licht
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Astrid Bleier hat ihre Unterwäscheboutique während der Coronakrise kurzerhand auf Instagram verlegt und stand dafür selbst Modell.

Online-Shop gab es keinen, also musste Astrid Bleier (42) schnellstmöglich improvisieren. Die Wienerin ist Besitzerin der Unterwäscheboutique Amour Fou, die mittlerweile zwei kleine Standorte in der Herrengasse und in der Barnabitengasse in Wien zählt. Natürlich war auch sie von den Coronamaßnahmen betroffen und musste ihr Geschäfte schließen. Ihr Sortiment war zu umfangreich und gleichzeitig die jeweilige Stückzahl zu gering, um es kurzfristig in einen Online-Shop einzuspeisen. Es brauchte also eine Möglichkeit, das Sortiment den Kunden anderweitig anschaulich näher zu bringen. Kurzerhand schlüpften Bleier und ihre beiden Mitarbeiterinnen, die sie in Kurzarbeit weiterbeschäftigte, selbst in die Unterwäsche und zeigten sich damit ohne Retusche und in Alltagssituationen der Selbstisolation in kurzen Instagram-Videos.

Beim Putzen, beim Kochen, beim Blumengießen führen die drei Frauen die Kollektion in durchwegs lustigen, mit fortschreitender Quarantänedauer auch immer absurderen und ironischen Sketches vor. Dabei steht Authentizität und Natürlichkeit im Vordergrund: „Viele unserer Kundinnen haben uns für das Frauenbild gelobt, das wir dabei vermitteln. Wir haben mit der Handykamera gefilmt, man sieht Zellulite und Speck genauso am Bildschirm“, beschreibt Bleier. Nicht der männliche Blick auf die Frau stehe im Vordergrund, sondern eine realitätsnahe Repräsentation des weiblichen Körpers. Was Schamgefühl angehe, sei sie mittlerweile ziemlich schmerzbefreit: „Immerhin ziehen sich Kundinnen bei der Anprobe im Geschäft regelmäßig vor uns aus. Also können wir es ihnen gleich tun.“

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