Gastkommentar

Voltaire für unsere Zeit

Ja ja, ich höre schon die höhnischen Fragen: „Egyd Gstättner protestiert in der ,Presse‘ gegen Corona: Gibt es etwas Lächerlicheres?“

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Weil das bisher noch kein Künstler auf der Welt getan hat, mache eben ich es und sage hier und heute laut und deutlich: Ich protestiere im Namen der Menschheit gegen die Coronapandemie! Mutter Natur, was du aufführst, ist ungeheuerlich! Das ist Massenmord! Ich verurteile dich! Was heißt: Unschuldsvermutung? Und komm mir jetzt ja nicht mit Atalanta Bergamo gegen Valencia! Das ist die jämmerlichste und schwachsinnigste Ausrede für Massenmord, die ich je gehört habe! Ich warne dich! Wenn du nicht bald mit dem Massenmorden aufhörst, behalte ich mir vor, auch noch ein Gedicht zu schreiben!

Meine lieben Leserinnen und Leser werden natürlich sofort an das Jahr 1755 denken, an das Erdbeben von Lissabon am Allerheiligentag, das 30.000 Tote – mit anschließendem Tsunami insgesamt über 100.000 Tote – gefordert hat. Beide Horrorzahlen haben wir gegenwärtig längst überschritten. Und man weiß, dass Voltaire 1755 im Namen der Menschheit gegen das Erdbeben von Lissabon protestiert und sogar ein Gedicht geschrieben hat!

O unglückselige Menschen, bejammernswerte Erde! / Unsinniger Leiden unaufhörliche Qual! – Betrogene Philosophen. Ihr schreit: „Alles ist gut!“ / Kommt her! Und seht die grässlichen Ruinen!

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