Gastkommentar

So können wir uns die Krisenbekämpfung leisten

Peter Kufner
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Eine Verteilungsdebatte, die Werner Kogler mit der Erbschaftssteuer-ansage ausgelöst hat, ist nötig. Sonst bleibt nur die Politik des Sparstiftes.

Vizekanzler Werner Kogler erklärte noch kürzlich: „Geld wächst nicht auf Bäumen.“ Drei Monate später dürfte es aber doch ein paar Knospen geben, denn gemeinsam mit Kogler verkündete Finanzminister Gernot Blümel: „Koste es, was es wolle.“

38 Milliarden Euro pumpt die Regierung in die Wirtschaft – und viele fragen sich: Woher soll das Geld zur Krisenbekämpfung eigentlich kommen, wenn nicht vom Geldbaum, an den Kogler partout nicht glauben will? Aus Steuermitteln? Nein, denn weniger Produktion und mehr Arbeitslosigkeit heißen in der Praxis: Die Menschen haben weniger Geld zum Ausgeben, und der Staat hat weniger Steuerbeiträge in der Kasse.

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Die klügere Antwort lautet: Kredite. Sprich: das in Verruf geratene „Schuldenmachen“. Der Staat verkauft an Banken Anleihen und verspricht, die geborgte Summe inklusive Zinsen zurückzuzahlen.
Und woher kommt das geborgte Geld? Die Banken erschaffen es auf Knopfdruck. Aus dem Nichts. Weil hinter ihnen die Zentralbank steht, die ihrerseits mit einem weiteren Knopfdruck den Banken genau jenes Zentralbankgeld zur Verfügung stellt, das die dafür brauchen. Es gibt diesen Geldbaum also doch, und er braucht statt Jahren nur Minuten, um (Geldschein-)Blätter zu tragen. Er heißt Notenbank und funktioniert in anderen Ländern problemlos.

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