Gastkommentar

Zu viele Hotels für zu wenige Gäste

CORONAVIRUS - SITUATION IN ST. GILGEN/WOLFGANGSEE
CORONAVIRUS - SITUATION IN ST. GILGEN/WOLFGANGSEEAPA/BARBARA GINDL
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Ein Rettungsschirm für die Hotellerie wurde angekündigt. Es sollte auch über Schließungsprämien nachgedacht werden.

Lufthansa und AUA machen das einzig Richtige. Sie nehmen Kapazitäten aus einem Markt, in dem in naher Zukunft das Angebot die Nachfrage bei Weitem übersteigen wird, und legen Flieger still. Dieselben wirtschaftlichen Grundregeln gelten auch für die Hotellerie – ein Markt und eine Branche können nur überleben, wenn sich Angebot und Nachfrage einigermaßen die Waage halten.

Österreich hat pro Jahr gut 150 Millionen Übernachtungen, davon ca. 25 Prozent von Inländern. In den nächsten ein, eineinhalb Jahren werden die Übernachtungen von ausländischen Gästen nicht oder nur sehr reduziert stattfinden. Selbst wenn die Österreicher nicht ins Ausland fahren und alle im Inland Urlaub machen, kann damit der Rückgang ausländischer Gäste nicht kompensiert werden. Es ist ein Nächtigungsrückgang von 30 bis 50 Prozent zu erwarten – bei gleichzeitig sinkenden Preisen führt das zu Umsatzverlusten von über 50 Prozent.

Michael Regner.
Michael Regner.Mischa Nawrata for MRP (Mischa Nawrata)

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Somit steht die Hotellerie steht vor mehreren Problemen: Zu viele Hotels werden sich um zu wenige Gäste bemühen – dies führt zusätzlich zur niedrigen Auslastung auch zu einem Preiskampf und somit zu massiven Einbrüchen von Zimmerpreisen und Umsätzen. Die meisten Betriebe in Westösterreich sind Saisonbetriebe. Auf das ganze Jahr gerechnet kommt man hier im Schnitt auf 60 Prozent Auslastung – mit der halben Auslastung kann kein Betrieb überleben. Ein möglicher Rettungsschirm müsste wahrscheinlich 100 Prozent der Betriebe stützen.

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